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30. April 2013

Gefühlsmist.

Manchmal fahren meine Gefühle mir mir Achterbahn. Rund herum, über Kopf und wieder vorwärts.

Gestern machte mir meine Mutter Vorwürfe, ich würde nichts Einsehen und in meiner Welt leben. doch jetzt mal ganz ehrlich. Ich habe so viele Fortschritte gemacht, die man auch mal sehen sollte!
Für was mache ich es eigentlich wenn ich immer nur wieder Steine in den Rücken geworfen bekomme?
Ich trinke, esse, habe fast 5 (!!!!!!) Kilo, Gott ich kotz gleich, zugenommen, und gerade sie sollte doch merken wie ich mit mir kämpfe. Oder ich habe wirklich immer noch eine so gute Maske.
Sie tut alles für mich, keine Frage. aber manchmal sollte man einfach aufpassen, was man sagt und wie. Denn auch sie, lässt sich nichts sagen.
Nachdem sie diesen Satz rauagehauen hatte, pflippte ich vollkommen auch, fing von der einen auf die andere Sekunde an zu weinen und nahm alles was mir in die Finger kam und schmiss es kaputt.
Ich erlebe sowas selten. Aber manchmal bin ich so voller Aggressionen und wut, das ich es kaum aushalte. Alles explodiert und wenn ich dann nicht etwas kaputt machen kann, schneide ich mich oder mache irgendwelche Dinge die mir selbst weh tun.

Bravo Jacki, jetzt steht eine kaputte Kerze auf unserem Tisch. Wenn ich sie sehe, muss ich lachen, obwohl es wirklich nicht zum lachen ist.


Außerdem habe ich Donnerstag den letzten Termin bei Frau S. Die krankenkasse übernimmt die Kosten nicht mehr und sie mag die Verantwortung nicht mehr tragen, weil ich ja doch noch einen BMI unter 15 habe. Kann ich verstehem. Aber traurig macht mich das Ganze schon.

28. April 2013

Hallo Hunger:)

Gestern war ich aufgestanden, nach einer langen Nacht in der Diskothek, und habe gleich Essen auf den Tisch gestellt bekommen. Oh Gott, war ich glücklich wieder essen zu sehen. 
Es ist ja nicht so, als ob ich nicht bekommen würde, versteht mich bitte nicht falsch!
Aber kennt ihr diesen Heißhunger wenn ihr Alkohol trinkt, und am liebsten etwas Essen möchtet wenn ihr Zuhause seid, aber dazu absolut nicht mehr in der Lage seid?
Ich weiß wovon ich rede, meine Mama hat mir sogar die Schuhe ausgezogen, weil ich den Doppelknoten nicht aufbekommen habe. Haha .

Das heißt, ich habe um 12 Uhr Mittags gegessen und bin dann um 2 Uhr mit einer Freundin Maibaum binden gegangen bei Bekannten, wo wir nächste Woche feiern werden.
Erst haben wir Blumen und Schleifen gebunden.
Danach sind wir in den Wald gefahren. Wir! Wo wirklich noch andere da gewesen wären um sich dreckig zu machen. Egal, wir standen letztendlich sowieso nur dumm rum.
Später setzen wir uns auf die Auflagefläche um nicht länger zu stehen. Wir sind ein Stück weiter in den Wald gefahren, damit die Jungs nicht ewig zu der Auflagefläche laufen und schleppen mussten. 
Lächerlich fand ich, eher eher dreist, als der Mann der den Trecker fuhr, einfach losgefahren ist, ohne uns von der Fläche runter zu bitten. 
Und was ist? Er fährt in den Wald. Wie ihr euch vorstellen könnt, sind da nicht gerade wenig Büsche und Bäume. Ohne Rücksicht auf uns, die hinten saßen, streifte er jeden Baum, wo wir wirklich aufpassen mussten, nicht mit runter gerissen zu werden. Uns klatschten Äste, Bäume und Sträucher an die Beine, ins Gesicht und an den Rücken. Danke, tut ja auch nicht weh. 
Sauer, schlecht gelaunt und aggressiv stapften wir aus dem Wald und liefen den Rückweg zu Fuß, und ließen die anderen zurück. 
Danach gingen wir Kaffee trinken und unterhielten uns.
Es war mittlerweile 4 Uhr und der Hunger ließ uns wie zwei kleine bockige Mädchen da stehen.
Wir hatten keine Lust mehr, uns war kalt und wir maulten in einer Tour an. Kein Wunder. Wir sind zu sowas einfach nicht gemacht :p.
Gegen halb 6 wurde der Maibaum gebunden. Schlapp, der Magen knurrte extrem, die Laune im Keller, am frieren,reichten wir widerwillig die Sträucher.
Endlich fertig, riefen wir meine Mama an, damit wir so schnell wie möglich nach Hause konnten und Essen bekamen, schlafen konnten und in Ruhe gelassen werden.
Ich sag euch, sowas mache ich nie wieder! 

Zuhause angekommen: Essen! Umziehen, schlafen.

Was ich damit eigentlich sagen will, zu diesen echt belanglosen und langweiligen Text: Ich habe noch nie so deutlich ein Hungergefühl gehabt und habe den leisen Verdacht, das es dieses Gefühl wirklich noch gibt. 

Haha.
Euch einen wunderschönen Sonntag:)



26. April 2013

Blogaward:)

Ich habe von Edna einen Blogaward verliehen bekommen. Bereits mein Zweiter:) Vielen, vielen Dank, Liebes:)

Hier Deine gestellten Fragen:1. Was ist dein Lieblingsbuch?- ich liebe die Bücher von Sebastian Fitzek, davon ''Der Augensammler'', außerdem habe ich das Buch ''Alice im Hungerland'' rasend schnell verschlungen.
Und vor kurzer Zeit habe ich mit großer Begeisterung ''Die Tribute von Panem'' gelesen. Super Bücher. Doch der letzte Teil finde ich im Gegensatz zu den anderen Teilen weniger spannend und interessant, liegt vielleicht auch daran das ich es noch nicht durch habe. Aber auch nur, weil mich die anderen beiden Teile mehr gefesselt haben.
Also: Ich kann mich schlecht auf eins festlegen, auch weil ich schon so viele gute Bücher gelesen habe.


2. Was ist dein Lieblingsfilm?

-Die Tribute von Panem und beim Leben meiner Schwester.

3. Was ist dein Lieblingslied?

-Im Moment höre ich gerne 'I would't Mind von He Is We'. Vor kurer Zeit schickte mir Minh das Lied und seit dem höre ich es rauf und runter:)

4. Wenn du dich in drei Wörtern beschreiben müsstest, welche würdest du wählen?

-Verständnisvoll, selbstkritisch, sympathisch (?) Ich kann mich so schlecht selbst beschreiben. 
Ich denke das können andere besser, und meist wähle ich eh nur schlechte Sachen aus, und sehe nur das Schlechte an mir und meiner Person.

5. Wer ist die wichtigste Person in deinem Leben?

-Jetzt gerade? Ich denke es sind mehrere. Minh, Nici, meine Sandkastenfreunde und meine Mama♥

6. Was war/ist dein Lieblingsfach in der Schule?

-Mathe

7. Wenn du drei Wünsche frei hättest, welche wären es?

-1) Endlich einen gesunden und schönen Körper haben, womit ich mich zurechtfinde und den ich auch mögen kann.
-2) Eine Beziehung.
-3) Eine schöne Zukunft ohne die Essstörung die, die ganze Zeit an meiner Seite hockt.

8. Weiß jemand aus deinem Umfeld von deinem Blog?

-Ja

9. Welches Land möchtest du unbedingt mal besuchen?

-Afrika

10. Wenn du dir eine Superkraft aussuchen könntest welche wäre das (z.B. fliegen, unsichtbar sein usw.)?

-Ich weiß nicht recht, könnte mich nicht entscheiden zwischen unsichbar sein und fliegen. Aber ich denke unsichtbar sein. Man könnte die Menschen beobachten, bei ihnen sein, ihnen zuhören, ohne das sie es bemerken oder sehen:p Für ein, zwei Tage wäre das sicherlich mal interessant.

11. Wenn du mit einer Person den Körper tauschen könntest wer wäre das?

-Mit Niemanden:)

24. April 2013

Ich will, aber auch nicht.

Das einzige was jetzt noch fehlt ist eine bewusste und gesunde Zunahme.
Das Problem, ich bin in einem Zwiespalt und egal wie gut mir die Menschen zureden und mich motivieren auch nur 1 Kilo zu zunehmen, es geht nicht.
Alleine die Reaktionen auf eine Zunahme halte ich nicht aus.
Egal wie gut die Sache ist und wie ehrlich ihre Meinungen und Äußerungen sind, ich kann ein Kommentar wie: ''Schön das du zugenommen hast, du siehst besser aus'', nicht ertragen.

Irgendwie möchte ich auch, wirklich und mein Kopf ist mittlerweile soweit, die Vorteile zu erkennen, aber in der Umsetzung hapert es noch gewaltig.

Ich möchte auch Blicke hinter mit herziehen, nicht, weil sie in dem geschockt sind, sondern beeindruckt oder begeistert von meinem Aussehen.
Ich möchte einen trainierten und straffen Körper haben. Keinen, bei dem man jede Rundung sieht.
Ich möchte auf Fotos wie ein Teenie aussehen, nicht wie ein Kind wenn Schminke und Make Up runter ist.
Ich möchte so vielen beweisen, das ich über meinen Gedanken und Pesten in meinem Gehirn stehe und dagegen an kämpfen kann.
Ich möchte tanzen, bis ich vor Erschöpfung umfalle, aber ohne die Sorge, das ich mich die nächsten Tage nicht bewegen kann.
Ich möchte keine erschrockenen Blicke mehr.


Ich habe vielleicht gleich so viele, wenn nicht sogar weniger Punkte die für die Magersucht sprechen. Jedoch ergeben sie für einige weniger Sinn, eher gar keinen.
Aber für mich sind sie bedeutend.
Oder aus der Nase gezogen, ich weiß es nicht.
Ich habe Angst vor den Schritten die ich gehen soll. Nicht direkt vor meinem Körper, auch, aber weniger. Ich habe am meisten Angst, das es alles schief geht. Alles was ich mir vorstelle nicht klappt und dieses Risiko will ich einfach nicht eingehen. Stellt euch vor, ich nehme zu, alle denken: ''Oh, endlich is(s)t das Mädchen wieder gesund. Ich ertrage es nicht mehr, und nehme wieder ab.
Dann bin ich gleich wieder abgeschrieben.
Außerdem kann ich es bei manchen Menschen nicht ertragen, wenn sie denken, ich sei wieder gesund.

21. April 2013

Das Leben genießen:)

Ich finde das Leben manchmal so schön, das ich es kaum fassen kann.

Eigentlich wollte ich Gestern nicht unterwegs weil ich zitternd auf der Couch saß und keine Lust hatte auch nur einen Finger zu rühren.
Dennoch rappelte ich mich auf und fuhr mit einer Freundin, Jan und ihrem Freund in die Scheune (Eine Diskothek) und versuchte auf Touren zu kommen.

Wir setzen uns an den Tresen und bestellten gleich 2 Tabletts voll 'Flügel'. Irgend so ein Mixgetränk mit Vodka.
Auf der Fahrt trank ich 4 kurze, dort noch einmal mindestens 1,5 Tabletts voll, Kurze zwischendurch.
Meine Laune steigerte sich von Getränk zu Getränk. Ich lachte, sang alle Lieder mit, auch wenn ich sie nicht kannte, machte Fotos, hatte Spaß.

Was ich damit sagen will:
Ich hab keinerlei Einschränkungen mehr und habe den Abend in vollen Zügen genossen, glaube ich zumindest. Ich weiß nicht mehr alles, aber weiß dennoch, das ich es wiederholen muss!
Mein Körper kann genauso viel Alkohol ab wie der von Jemand anderen, kann genauso lange stehen, laufen und tanzen und genauso viel Musik ab.
Was will ich mehr?


Das einzige was ausfallen könnte, ist die Übelkeit, der Schwindel und die Bilder die gemacht wurden:D
Außerdem sollte ich mein Handy verstecken wenn ich betrunken bin und nicht mehr in Facebook online gehen oder Sms verschicken. Tut mir leid, Minh, ich versuche beim nächsten Mal, keine Nachrichten an dich zu schicken. Du bist leider immer Opfer, wenn ich betrunken bin:D
Oder ich sag nächstes Mal den Leuten, sie sollen mich in Facebook ausloggen. Mit dem Alkoholpegel schaffe ich es eh nicht mehr mich einzuloggen und irgendeinen Scheiß zu posten.



20. April 2013

Zweites Tattoo (Bild)

Ich dachte, dass heute mal ein etwas schönerer Post kommt.



                                                         Tattoo
Ich hatte das Vorhaben, mir Den Montag, den 12. August nach meinem Geburtstag, ein weiteres Tattoo stechen zu lassen. 
Bisher war ich mir nicht ganz sicher, och ich die Handfläche nehme, die Seite des Zeigefinger, Nacken oder an der Außenseite vom Fuß & habe mich für Letzteres entschieden.

Hier einmal ein ähnliches Bild, von dem, was ich vorhabe:

Die Feder soll allerdings etwas etwas spitzere Enden haben und geschwungenere Linien haben.
Wie findet ihr es?












19. April 2013

Verdacht auf Borderline Störung?

Jemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, das es vielleicht nicht nur die Essstörung ist, die mein Leben so beeinträchtigt.
Sofort habe ich mich an den Laptop gesetzt und verschiedene Test die darauf hinweisen könnten, das es bei mir vielleicht eine Borderline Störung sein könnte, gemacht.
Jeder dieser Test, die zwar nicht eine Diagnose erstellen können, aber eine Vermutung darauf stellen können, hat mir geraten, mir sofort Hilfe zu suchen.
Als ich mir die Fragen, die dort gestellt wurden, durchgelesen und wahrheitsgemäß beantwortet habe, hat sich der Verdacht so gut wie bestätigt.

Die Abhängigkeit an Menschen und Dingen. (Von dem Mann zum Beispiel. Niemand kann nachvollziehen, wieso ich so an ihm hänge, wieso ich immer noch was für ihn empfinde, ich selbst auch nicht. Aber die größte Angst ist, ihn ganz aus meinem Leben zu streichen, oder ihn nie wieder zu sehen. Ich habe das Gefühl innerlich zu zerbrechen, wenn auch nur der kleinste Verdacht besteht, er könnte sich von mir entfernen)

Die angst, allein gelassen zu werden.(Da kann ich das Gleiche Beispiel nennen. Außerdem macht mir die Einsamkeit Angst. Wenn sich Jemand 2 - 3 Tage nicht bei mir meldet, denke ich, das ich abgeschrieben bin, das ich ein nutzloses Ding bin, das sowieso Niemand 'gebraucht'. Die angst allein gelassen zu werden, ist schrecklich.)

-Den Drang, mich selbst zu verletzen, innerlich zu zerbrechen und völlige Leere in mir zu spüren. (Schon damals habe ich mir Arme, Füße oder Beine gebrochen, geprellt oder angeschlagen, nur damit ich ins Krankenhaus komme und mit einem Gips rumlaufen konnte. Das wird mir jetzt gerade erst bewusst, das ich es getan habe, um meine Wut, meine angst und meine Hilflosigkeit darzustellen.
Mittlerweile ist es das bewusste/ unbewusste verletzen.)


-Ich stehe neben mir. Sehe nicht, was ich tue. ( als der Mann mir diese Nachricht schickte, riss ich mir Wunden auf und brachte sie zum bluten. Erst im Nachhinein, als ich mich beruhigte, merkte ich, was ich tat. ich kann es nicht kontrollieren und stehe komplett neben mir. Manchmal ist es so, als würde ich einer anderen Person dabei zusehen, wie sie ausrastet und versucht zu weinen. Ich tue Dinge, die ich nicht will)

-Ich lasse Gefühle, Druck und Schwierigkeiten am Essen aus. (Regelmäßige Fressanfälle, bzw. normale bis ein wenig größere Mengen, die ich als Essanfälle bezeichne, landen in meinen Magen und werden binnen der nächsten Stunde wieder 'rausgeholt'.
Wenn ich sauer, enttäuscht und traurig bin, kann ich im ersten Moment nicht essen und fange in den nächsten zwei Stunden an um zu essen. Ich denke auch, um mich zu beschäftigen, wenn mir die Decke völlig auf den Kopf fällt, bzw. den Schmerz in mich wortwörtlich reinzufressen und wieder auszukotzen)

-Ich kann Stress nicht ab. (in Stresssituationen werde ich wahnsinnig. Ich gerate in Schwierigkeiten und setze mich nochmal selbst so unter Druck, das ich kaum das Ziel, was ich vor Augen habe, erfüllen kann. )

- Bei kleinsten dunklen Ecken, Straßen, Gebäuden und Gassen habe ich die verrückteste Angst. ( auch wenn es nur darum geht, 10 Meter vor das Haus im Dunkeln zu gehen, habe ich angst, das mich Jemand nimmt und die Situation ausnutzt, mich überfällt und die Hilflosigkeit die ich dabei empfinde, regelrecht zu seinem Nutzen missbraucht. Das es / er/ sie mich missbraucht, beklaut, körperlich angreift oder verfolgt.
Ich habe Nachts auch ständig Lichter brennen, nur um in jede kleinste Ecke schauen zu können. Gerade wird mir bewusst, das ich das auch schon damals als Kind hatte.)









Zeigen Sie Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Die Auswertung.

Borderline-Verdacht.

Ihr Ergebnis im Detail:
Erfüllte Borderline-Indikatoren gemäß DSM IV*: 7
Festgestellte Nebenmerkmale gemäß DSM IV*: 2
Festgestellte Borderline-Zusatzindikatoren*: 5
Auf Basis der laut DSM-Manual genannten Indikatoren für eine Borderline-Persönlichkeitsstörung weisen Ihre gegebenen Antworten auf das Vorhandensein einer solchen Störung hin. Das zusätzliche Vorhandensein von Nebenmerkmalen, die mit Borderline assoziert werden, bestärkt dieses Testergebnis zusätzlich.
Bestimmte Aspekte Ihres Verhaltens, aber auch die Art, wie Sie Ihre Umwelt und sich selbst wahrnehmen, sind somit, das zeigt dieses Testergebnis, der Art, wie dies Borderline-Persönlichkeiten tun, auffallend ähnlich.



17. April 2013

Mein Leben will es einfach so, das ich leide.

''Was bin ich für Dich?''
-'Beste Freundin'

Das war vor zwei Wochen. Gestern um 23 Uhr kamen 4 Nachrichten auf mein Handy. Ich schrieb mit Minh, und hatte mich gerade verabschiedet. Das gleiche auch mit Jan. Minh schrieb über SMS, nicht über Whatsapp. Das wäre ein anderer Klingelton. Mein Handy signalisierte mir, das 4 Nachrichten in Whatsapp eingegangen sind. Jan schriebt nicht 4 Nachrichten hintereinander, ich hatte ja soeben das Gespräch beendet. Ich dachte an ihn, dem Mann, den ich schon öfters einen Post widmete, aber keine Namen nenne, der mir vor mehr als einer Woche schrieb, das er Zeit für sich bräuchte. Ich akzeptierte seine Entscheidung. Wie ich jeder seiner Entscheidungen akzeptiere.
Wie soll ich auch anders? Meine Gefühle würden es nie zulassen auch nur einen Schritt gegen ihn zu gehen. Ich hätte zu große Angst ihn zu verlieren.
Ich wusste er hat jetzt gerade eine Nachricht an mich gesendet. Entweder stand da drin das es ihm leid tut und nun weiß, wie es weiter gehen soll, oder er beendet, wie so oft in der Vergangenheit schon den Kontakt, aus welchen Gründen auch immer.
Ich hatte ein schlechtes Bauchgefühl.
Jedenfalls stimmen meine Vorahnungen noch, was in dem Fall eher dazu führte, das ich Herzklopfen beim öffnen der Nachricht bekam.
Ich las die ersten Worte und fing an zu weinen, weil ich wusste, was die nächsten Zeilen mir sagen sollen.
''Liebe Jacqueline...''

nach einem kleinen, nichtssagenden  Text, wovon er sich von mir verabschiedet, von mir, seiner angeblichen besten Freundin und seiner Spielgefährtin die er einmal ausnutzen konnte, weil er es sicherlich witzig fand. Ich hingegen schöpfte Hoffnung aus seiner Zuneigung die er mir endlich nach 5 Jahren mehr schenkte als jemals zuvor.

Er verabschiedet sich gerade von mir, einem Mädchen das ihre Hand für ihn ins Feuer gelegt hätte und hat.
Einem Mädchen, das sich aufgibt um ihn zu retten, einem Mädchen das ihn mehr schätzt als irgendjemand anderen auf diesem Planeten. Einem Mädchen, das egal was er hatte hinter ihm stand und ihm ihre Hand reichte, auch wenn ihre Kraft es kaum mehr zulassen konnte, sie zu strecken.
Einem Mädchen, das Jahre ihres Lebens damit verbrachte sich den Kopf über ihn zu verbrechen, über seine Stimmungsschwankungen und seine gespaltenen Gefühlen, die sie so manches Mal in den Wahnsinn getrieben haben.
Ich glaube, ich habe mehr Kraft in sein Leben  gesteckt als in meins & so manches Mal tat es mir wirklich gut. Ein anderes Mal hingegen lockte mich das immer weiter an den Abgrund.
Und jetzt frage ich mich wirklich, wie ein Mensch so sein kann. Wie herzlos und skrupellos ein Mensch sein kann.
Ich verstehe seine Gedanken nicht. Seine Worte nicht.
Ich kann nicht loslassen. Egal wie sehr ein Mensch mich verletzt, wenn ich  mehr als freundschaftliche Gefühle empfinde, kämpfe ich darum. Ich kämpfe, als ob es um mein Leben gehen würde.
Genau wie gestern Nacht. Ich habe das Gefühl gehabt, ich müsste um mein Leben kämpfen, müsste versuchen ruhig zu bleiben, müsste versuchen weiter zu atmen. Meine Tränen liefen rasend schnell über mein Gesicht, nach kurzer zeit taten mir meine Augen weh, mein Zeh, an dem ich wieder etwas aufgerissen hatte, blutete das Taschentuch voll, das ich reflexartig auf ihn drückte.
Ich zitterte, schnappte nach Luft und verstand die Welt nicht mehr.

Ich kenne diese Kurzschlussreaktion von ihm, aber in den letzten Wochen ist so viel zwischen uns passiert und gewesen, das man seine Handlungen in keinem Fall nachvollziehen kann.
Ich habe vorher schon genug gelitten, doch jetzt ist das Fass übergelaufen und ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen. Die Sehnsucht und Verletzung die sich in meinem Körper ausbreitet ist schlimmer als alles was ich mir gerade noch ausmalen kann.
Es sind noch so viele ungeklärte Fragen offen, die ich ihm stellen will, so viele ungeklärte Gefühle. So viele Erlebnisse die ich erklärt haben möchte.
Ich möchte Antworten. Einmal möchte ich Klarheit.
Ich hab es verdient aufgeklärt zu werden.
Glaube ich.
Die Hoffnung auf ein Leben zu Zweit ist nie verschwunden. Er gab mir auch jeden Anlass dazu, meine Hoffnung beizubehalten.
In einem vorigen Text schrieb er, es wäre das Beste auch für mich, wenn wir erst einmal keinen Kontakt hätten. Seine Fürsorge in allen ehren, aber wie kann er wissen was das Beste für mich ist?
Er weiß nichts darüber was das Beste für mich ist. Mein Leben gehört mir und kann mir, so dachte ich, nicht genommen werden.
Das Beste wäre, wenn er sich einmal vernünftig und respektvoll mir gegenüber benommen hätte. Wenn er mir das gegeben hätte, was ich brauchte. Nicht nur zwischenzeitlich sondern dauerhaft. Das dass unmöglich für ihn gewesen ist, war mir bewusst, aber mich so unfair zu behandeln kann ich nicht nachvollziehen. Nicht nach all dem, was wir durchgemacht haben. Was ich durchgemacht habe. Da reicht ein 'Danke, aber ich kann nicht', nicht mehr.
Schon amüsant wenn ich bedenke das ich Jahre meines Lebens Kontrolle über alles haben wollte. Besonders über mich und meinen Körper. Ich kontrollierte alles haargenau und achtete darauf das alles was ich tat nur zum Besten der anderen geschieht. Jetzt gerade wird mir bewusst, wie ich mich selbst aufgegeben habe, als ich für ihn da sein wollte.
Er wusste ganz genau das ich alles zurückstecken werde und mein Mund geschlossen bleiben wird, nur um ihn nicht zu verletzen.
Ich tanzte nach seiner Pfeife die ständig in meinen Ohren dröhnte.
Ich ließ alles stehen und liegen um ihn beizustehen.
Meine Kontrolle übertrug ich ihm. Meine Hoffnung überließ ich ihm und somit dem Schicksal. Er bestimmte alles und mittendrin stand ich und wartete nur darauf, das endlich mal was gutes in seinem Kopf sitzt, was mich wieder auf einen Höhenflug schweben lässt.
Und es wird nicht aufhören. Ich werde jetzt nicht einfach alles gehen lassen können.
Dafür ist zu viel geschehen, zu viel gewesen.
Ich muss weiter kämpfen, wofür, weiß ich nicht genau.
Vielleicht um mein Herz, vielleicht um meinen Stolz. Vielleicht ist es auch nur der Ehrgeiz Jemanden nahe zu sein, den ich nie wieder so nahe sein kann wie ich es einmal war. ... weil er es bestimmt hat..
Eine Entschuldigung wird hoffentlich nicht mehr ausreichen, doch ich glaube, wenn es irgendwann wieder so sein wird, wird ein einziges 'Hallo' mehr in mir auslösen als ich es eigentlich möchte.
Ich verstehe das ich einen großen Teil meines Lebens in die Hände einer Person gelegt habe, die selbst Hilfe benötigt und die selbst nicht weiß, wie man Menschen anständigt behandelt.
Er hat selber ein Problem, was keiner so gut nachvollziehen und verstehen kann wie ich, denn ich selbst weiß, wie schwer einem das Leben vorkommen kann.
Aber man hat noch immer so viel Anstand einen Menschen mit Respekt und Fürsorge zu behandeln, wenn man ihn ewige Freundschaft geschworen hat. Wenn man ihn versprochen hat, immer ein offenes Ohr, eine haltende Hand und einen Rückhalt zu bieten.
und ich habe es geglaubt.

Ich denke mein Leben will es einfach nicht gut mit mir meinen. Wieso kann ich nicht einmal glück in der Liebe, in dem Leben , im Gesund werden haben? Ist das so verdammt schwer?
Verdammt nochmal, ist das SO SCHWER!?

Ich verabscheue es. Ich verabscheue alles so sehr. Ich kann das nicht alles noch einmal. Die Mauer ist gestürzt, die Hoffnung hat sich ein für alle Mal in Luft aufgelöst und zurückgeblieben ist die unendliche Enttäuschung, Traurigkeit und Wut.




16. April 2013

Ballettstunde:)

Ich wartete im Vorraum der Ballettschule auf die Trainerin.
Als sie herauskam mit den kleinen Mädchen die im Tutu und Spitzenschuhen, musste ich lächeln.
Sie sahen so niedlich aus, so viel jünger als ich.

Meine Gruppe wartete im Umkleideraum. Sie sagte ich solle mir die Schuhe ausziehen und in die Halle gehen.
Langsam zog ich meine Schuhe aus und begutachtete die andere Frauen und Mädchen. Manche jünger, manche älter als ich.
Alle waren die 'dicker' als ich. Was heißt dicker. Sie hatten mehr drauf und somit eine tolle Figur. Mich gucken sie mit sparsamen Blicken an und ich hoffte nur, das nicht Jemand dachte, das ich wegen einem Drang dem ich nachgehe diesen Sport betreiben will. Denn das möchte ich nicht. Ich will nicht wissen wie viele Kalorien ich beim Ballett verbrauche.
Ich habe mich danach nicht auf die Waage gestellt um nachzuschauen ob ich ein paar Gramm weniger hatte.

Wir fingen mit dem Dehnen an.
''Erst das linke Bein, dann das Rechte. Aufrecht stehen. Nase hoch, Arsch und Bauch anspannen. Beine gerade und gestreckt. Forme die Hände zu einem ''O'', nicht zu einem ''U'', und immer vor dem Bauchnabel. Wo sitzt dein Bauchnabel, auf deinen Rippen?
Strecken. Es muss weh tun, spann deinen Po an.''

Das hört sich alles sehr streng an, ist es aber nicht. Als Astrid, die Trainerin, einmal bei Jedem das Bein in die Luft zog und den Oberkörper nach unten drückte, damit wir die perfekte Figur machten, kam von Jedem ein ''Oah'' als Laut.
Alle mussten lachen. Und es gefiel mir wirklich sehr.
Es tat weh und mein Muskelkater wird Morgen seine Höchststufe erreicht haben, aber dennoch dehne ich mich in den Werbepausen und versuche möglichst schnell Muskeln aufzubauen, da ich so lange nichts für mich und meinen Körper getan habe.
Ich möchte als erstes einen Spagat erlernen.
Erstes Zeil gesetzt :)

Außerdem hat mir das Springen und das Tanzen an der Stange wirklich Spaß gemacht. Für einen Moment habe ich meinen überfüllten Kopf ausschalten können und hörte der Musik zu & konzentrierte mich ganz auf meinen Körper.
Ein bisschen blöd kam ich mir vor, als wir im Dreiergruppen durch die Halle hüpften. Letzte Woche hatten alle anderen schon trainiert und das Einstudierte was wir gestern tanzen sollten geübt. Ich hingegen hatte von all dem noch keinen Schimmer. Welchen Fuß wohin?
Wo noch mal mit den armen hin?
Ups, falscher Fuß, falscher Schritt. Ich fühlte mich wirklich wie ein ungekonnter Depp, der versuchte, richtig zu laufen.
Aber eigentlich ist das alles gar nicht schlimm. Immerhin war ich letzte Woche wegen Grippe nicht dabei und hatte von dem Ganzen noch keine Ahnung und musste so, ohne Übung vorher, mit einsteigen.

Am Ende sagte sie, das ich mich für die erste Stunde gut geschlagen hätte.
Heimlich freute ich mich und setzte heute alles daran, mich gut zu dehnen und mich nicht gehen zu lassen.
Mein Ehrgeiz ist wieder da.

Ja, ich passe auf, versprochen! Es wird nicht zur Sportsucht oder Anderem, dazu bin ich wirklich viel zu faul :D

Mit einem tollen Gefühl fuhr ich nach Hause:)

15. April 2013

Und doch bleibe ich an dem Schlechtem kleben.

Jetzt sollte ich anfangen, oder eher : Weitermachen.
Im Moment ist mein Leben ganz ok, ich habe eine Arbeit, ich betreibe Sport, ich habe nicht wieder angefangen mit dem ritzen, obwohl ich einmal dem Drang nachgegeben habe.
Ich habe Freunde, ich schaffe es, mein Gewicht zu halten und trotzdem ist es irgendwie so, als ob ich ständig auf der Stelle trete.
Ich halte so zwanghaft an dieser Magersucht fest, das ich es nicht schaffen würde, auch nur ein Kilo weiterzugehen. Ich schaffe es nicht, mit den Menschen abzuschließen die mir nicht gut tun.
Ich hänge an Dingen, die überflüssig und belastend sind.
Ich hänge an Beziehungen die mir schaden.

Ich möchte Leben. Wirklich. Aber ich finde den Sinn nicht, wieso ich die Magersucht jetzt aufgeben sollte.
Ich verstehe nicht, wieso ich so denke.
Ich verstehe die Handlungen von mir selbst nicht mehr.

Außerdem kann ich einfach nicht mehr klar denken.
Seit dem *** & ich eine Sendepause haben, fühle ich mich leer.
Ich denke so oft an die Stunden, an die Unternehmungen, an die Worte die er sagte. Ich frage mich, wieso gerade ich immer wieder zum Fußabtreter werde, obwohl ich es nur gut mit ihm meine.
Ich verstehe nicht, wieso man seine anscheinend beste Freundin wie Dreck behandelt.
Ich habe so viel getan, so viel zurückgesteckt, so viel geschwiegen, so viel zugehört und versucht zu helfen, ich habe Texte geschrieben, Veränderungen akzeptiert und bin zu jeder Tages und Nachtzeit an mein Handy gegangen.
Und doch war es anscheinend das Falsche. Nie habe ich für einen Menschen so viel getan, es jedenfalls versucht. Und doch bin ich diejenige die auf unbestimmte Zeit einfach ausradiert wird.

Und das schlimmste ist, das ich nur darauf warte, das eine Nachricht auf meinen Handydisplay angezeigt wird, weil ich diesen Menschen, egal was er macht, sagt oder fühlt, niemals aus meinen Leben streichen könnte. Weil es außer diesem Schlechten noch so viele Momente gab die schön waren, so viele Worte, die sich in meinem Kopf eingebrannt haben. so viele Gefühle, die zu schade sind, um sie wegzuschmeißen.





Bevor ich es vergesse:
Ich habe vor einer Woche einen Blogaward von Phoebe verliehen bekommen. Danke dafür. Das rührt mich schon & ich weiß gar nicht, wie ich das verdient habe. Danke, danke:*

1. Wie geht es dir?Momentan ein wenig hin und her gerissen zwischen gut, aufgeregt auf die Ballettstunde und traurig enttäuscht und sauer...
2. Was hast du zuletzt geträumt?Wenn ich das mal wüsste. Irgendwas mit meinem Vater, also kann es nur schlecht gewesen sein.
3. Gibt es einen Song, der dich beschreibt?Keinen der mir jetzt spontan einfällt.
4. Was denkst du über Tarantino?Den Regisseur? Ich denke nichts über ihn:/ Sorry, ich habe gerade gegoogelt, weil ich ihn vom Namen her gar nicht gekannt habe:D
5. Wofür lohnt sich dein Leben?Für Menschen, die mich so nehmen wie ich bin.
6. Wer oder was ist deine Krücke?Liebe Freunde, Hoffnung auf Liebe, meine Mutter und meine Therapeutin.
7. Schwarz, weiß oder Grau?Schwarz:p
8. Was imponiert dir?Ernst gemeinte, liebe und ruhige Worte von Jemanden, der mich mag, so wie ich bin. 
9. Irgendwelche Visionen oder Ideale?
/
10. Sitcom oder großes Epos?Sitcom

13. April 2013

Konkurrenzdenken/verhalten

''Ouh, die ist aber auch heftig dünn'' sagte ich mit einem komischen Gefühl.
''Hm, ziemlich''
''Ist die dünner als ich?'' - fragte ich mit einem Erwarten.
Wenn sie jetzt sagt 'ja', hasse ich ihre Aussage. Dann hasse ich dieses dünne Mädchen. Das hasse ich mich.
''Nein, ich weiß nicht, ich denke gleich''
Ok, ganz ruhig Jacki.

Ein paar Minuten später gucke ich ihr ins Gesicht.
Man sieht die Knochen im Gesicht, ihre dünnen Beine stechen wie Stelzen unter ihrem Anorak hervor.
Mama reißt mich aus meinen Gedanken.
''Sie hat mehr als Du ''



Wieso bin ich bei solch einer Aussage erleichtert?
Wieso kann ich mich nicht schämen, das ich noch dünner als Jemand bin, den ich selbst dürr finde?
Wieso kann ich mich nicht vergleichen um zu merken, das ich zu dünn bin?

Ich hasse dieses Konkurrenzdenken/verhalten. Dieser ständige Kampf mit anderen, den aber nur ich ausfechte.
Immer besser, höher, weiter, dünner....

12. April 2013

Ich will loslassen. Loslassen von Dir.

Ich vermisse Dich. 
Aber schlimmer ist das Gefühl, das du mich gar nicht vermisst.













Wann kann ich mich nur endlich lösen? 
Lösen von dem Gefühl, was ich für Dich habe? Diese Gefühle, die doch eigentlich so unbeschreiblich schön sein sollte. Gefühle, die aber seit Jahren nur weh tun.
Gefühle, die ich seit Jahren unterdrücken muss, nur um etwas zu retten, wo ich nicht einmal weiß, wie viel es Dir wert ist.

10. April 2013

Ich will keine Maske mehr tragen, ich will Ich sein können

Ich stehe zwischen zwei Stühlen. Der eine Stuhl ist die Essstörung, der andere mein Leben, meine Gesundheit.
Ich würde sagen ich stehe mittlerweile in der Mitte und nicht mehr mit einem Bein auf dem Stuhl, der die Essstörung darstellt.
Ich würde sagen, ich konnte mich teilweise von ihr lösen. Konnte ein wenig anfangen zu leben und trotzdem fühle ich mich nicht frei. Fühle mich immer noch gefangen in der Bulimie, in der Magersucht. Gefangen in einer Unterwelt die für Außenstehende unverständlich ist.
Ich frage mich so oft, wieso ich nicht loslassen kann. Wieso ich nicht zunehmen kann. Wieso ich mit der Vergangenheit nicht abschließen kann. Wieso ich nicht ganz Ich sein kann.
Schon so lange versuche ich mein Leben in den Griff zu bekommen.
Schon so lange versuche ich dagegen an zu kämpfen.
Ich kann trotz alledem nicht aufhören zu kotzen. Kann nicht anfangen, freiwillig zu zunehmen. Ich kann mich nicht ganz losreißen.
Ich würde so gerne, aber es ist so, als ob eine unsichtbare Mauer zwischen dem Gesund werden steht.
Gehe ich einen weiteren Schritt, werde ich zurückgestoßen. Vielleicht bröckelt sie irgendwann, und vielleicht kann ich sie irgendwann zum Einstürzen bringen.
Doch momentan brauche ich das alles noch.
Ich brauche die Kontrolle. Ich brauche das Dünn sein. Ich brauche die Sicherheit, die Sicherheit das wenn mich wieder alle verlassen, ich mich wieder voll und ganz in sie flüchten kann.
Ich kann nicht das aufgeben, was mich Jahrelang ausgemacht hat. 
Mich stört es, das alle denken ich sei gesund. Mich stört es so sehr, das so viele annehmen ich sei gesund und lebendig. Wenige fragen nach, wie es in mir aussieht. So gut wie Niemand fragt, wie es mir mit der Magersucht geht.
Sie scheint so gut wie verschwunden für Andere zu sein.
Doch, würden sie mich kennen, würden sie mich sehen, wirklich sehen, dann würden sie Alle sehen, das ich immer noch in den Fängen der Essstörung bin.
Das es mir immer noch nicht gut geht mit meinem Leben.
Können sie einmal hinter die Fassade schauen?
Einmal eine leichte Frage stellen?
Ich halte es nicht mehr aus, immer so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre.
Ich halte es nicht mehr aus, mit anderen zu essen und zu trinken, nur damit sie denken ich sei gesund und endlich frei.
Ich will nicht mehr lügen, will kein Lächeln mehr aufsetzen wenn mir zum Weinen zu Mute ist.
Ich will endlich Ich sein. 

9. April 2013

Ich sollte/Ich will, Klinikaufgabe, Bericht (4)

Leider fehlt das Datum auf dem Papier, somit kann ich euch nicht sagen, wann genau es war. Ich weiß aber das es beim Zweiten Aufenthalt war.

Wir sollten aufschreiben, was wir sollen & was wir wollen, mal ganz abgesehen von Außenstehenden.

Ich schrieb:

Ich sollte:
-mich um den Hund kümmern
-gute Noten schreiben
-gesund werden/sein
-immer alles ordentlich und sauber halten
-mich immer bei allen melden und mich um andere kümmern
-alles so hinnehmen wie es ist
-in die Schule gehen
-glücklich sein
-meinen Vater vergessen
-nie krank sein
-immer das tun was andere von mir verlangen und nie dagegensprechen

Ich will bzw. wollte zu dem Zeitpunkt:
-gesund werden
-mich um meinen Hund kümmern
-immer alles ordentlich und sauber halten
-glücklich sein?
-meinen Vater weh tun
-mein eigenes Leben leben
-Klavier spielen
-Theater spielen

Achja. Was ich sollte, wirklich gemacht habe und wollte, ist schon ein Unterschied. Ich wollte nie nach den Regeln Anderer leben. Ich wollte mein Leben so leben wie ich es mir vorschreibe, und nicht wie andere es wollen.Damals war diese Aufgabe leicht für mich, heute müsste ich nachdenken und grübeln.
Ich weiß nicht wirklich genau was ich Heute möchte. Was ich sein will und wer ich eigentlich bin.
Dann stellt sich so oft die Frage: Wer bin ich ohne die Magersucht und Bulimie?
Jetzt würden Antworten kommen wie: Ein selbstbewusstes, hübsches und intelligentes Mädchen.
Doch nur durch Zunehmen wird man nicht selbstbewusst, klüger oder offener.
Als ich nach dem ersten Aufenthalt damals zugenommen habe, fand ich mich noch schrecklicher, ich fand mich dumm. Ich war verklemmt, schüchtern und zurückgeblieben.
Wie ein gefangenes Etwas im Körper eines Anderen.
Ich wollte raus. Raus aus mir Selbst.



Was ich Heute will und soll:

Ich sollte:
- meinen Hund lieben und mich um ihn kümmern
-arbeiten gehen
-eine Aufgabe haben
-zu allen Ja und Amen sagen
-rücksichtsvoll und achtsam gegenüber anderen Menschen sein
-einstecken
-in die Schule gehen und meinen Abschluss machen
-alles pikobello machen, damit andere mein Zimmer ohne Erlaubnis betreten können
-eine Aufgabe haben
-aufhören zu brechen
-zunehmen
-gesund werden
-gesund sein
-mit Menschen abschließen die mir nicht gut tun
-auf meine Taten und Worte achten
-zu viel


Ich will:
-Ballett tanzen
-arbeiten
-die Freunde die ich habe toll behandeln und behalten
-mein eigenes Leben so führen wie ich es für richtig halte
-ausziehen
-Schulabschluss haben
-ein Model sein
-LIEBE!



Unterschiedet sich, was?;)

8. April 2013

Bilder vom Shooting


Hier sind die Bilder vom Shooting, ich hoffe euch gefallen sie genauso gut wie mir:)








Das ist das Bild, wo ich meinen Bauch extra
'dick' machen sollte. 











Fotoshooting (2)

Ich hatte Gestern wieder ein Fotoshooting. Lasst es mich anders nennen: ich hatte gestern wieder ein schönes Treffen mit Sascha.
Fotoshooting klingt zu professionell für mich. Zu sehr nach Arbeit & Anstrengung. Sascha ist professionell und ein wirklich toller Fotograf. Ich aber kein professionelles Model. & somit mag ich den Ausdruck nicht, wenn man ihn mit meinen Fotos verbindet.

Eine Aufgabe, die Sascha mit gab, fand ich besonders interessant.
''Drück Deinen Bauch raus.''
Gesagt getan. Und wisst ihr was? Ich fand das gar nicht mal so unansehnlich. Es sah so anders aus, man konnte nur noch den Ansatz von Knochen erkennen, aber der Sinn lag darin, glaube ich zumindest, das man mit verdeutlicht, das es toll aussehen kann, wenn mehr in meinem Magen ist, wenn Formen dazu kommen.
Im Gegensatz zum Bauch und allen drum herum, war meine Oberweite noch zu klein, aber ich denke, wenn ich zunehmen müsste und würde, lässt das nicht auf sich warten & zieht auch nach.

Das am Ende wirklich so tolle Fotos herausgekommen sind, überrascht mich, denn eigentlich wollten wir Anfangs nur unsere Gesichter bemalen.

Glaubt mir, es war richtig schön, seinen Finger in die kalte Farbe zu tauchen, und Jemand anderen, ohne Anweisungen etwas ins Gesicht zu schmieren.
Man könnte meinen, das wir in einen Farbtopf gefallen wären. Aber wir hatten so einen Spaß, ich habe mich wirklich wohl in seiner Nähe gefühlt und bin sehr dankbar, einen so verständnisvollen und rücksichtsvollen Mann kennengelernt zu haben.

Außerdem hat er mir nachträglich zu Ostern von Beke Worthmann das Buch ''Dein Leben hat Gewicht'' geschenkt. Ich habe mich riesig gefreut und bin leider erst gerade dazu gekommen, die ersten Seiten zu lesen.
Alleine wie man sich in jedem Wort, jedem Satz und jeder Seite wiederfindet ist unbeschreiblich erleichternd.
Vielleicht berichte ich noch einmal über das Buch, wenn ich es zu Ende gelesen habe.

Ansonsten freue ich mich riesig auf Heute Abend. Meine erste richtige Ballettstunde!

7. April 2013

Essvertrag, Überwindung (3)

Ich ging die Treppe schnell runter, mich darf niemand Treppen laufen sehen, ich darf es noch nicht. Wenn mich jetzt Jemand sieht, von meinen behandelnden Ärzten bin ich erledigt.
Unten angekommen laufe ich zu Frau *** Büro. Urlaub. Vertretung.
Freude kommt in mir auf. Hoffnung, das mein Essvertrag diesmal nicht so streng wird.
Ich warte und klopfe an die Tür.


Ich sage ihr, das ich kein Fortimel mehr trinken möchte, das ich hier lernen soll zu essen und nicht Kalorien flüssig zu mir zu nehmen. Zuhause hätte ich genug getrunken, habe meinen Magen mit Flüssigkeit vollgepumpt  damit ich nicht essen muss. Natürlich ist das hier etwas anderes. Die Flüssigkeit hat alle Nährstoffe und Ressourcen die mein Körper benötigt, aber ich möchte endlich essen.
Sie lächelte. ein gutes Zeichen.

Freudestrahlend verließ ich das Büro der Vertretung die ich jetzt so gern mochte. Sie hat mir vieles erleichtert.


Jacqueline Haats Gruppe 3

14.3.11

Was soll gegessen werde / Essensmenge

Frühstück: 1,5 Brötchen, 1 Streichfett, 2 Beläge, Leinsamne mit Joghurt, 1 Becher Flüssigkeit

ZMZ 1: verpflichtend + 1 Becher Flüssigkeit
Mittagsessen: 1 ganze Portion ohne Nachtisch, 1 Glas Flüssigkeit
ZMZ 2: verpflichtend + 1 Becher Flüssigkeit + 1 große Portion Milchreis
Abendessen: 2 Brote, 1 Streichfett, 2 Beläge, 1 Becher Flüssigkeit
ZMZ 3: verpflichtend + 1 Becher Flüssigkeit

Konsequenzen bei Nichteinhaltung: 1 Fortimel bei jeder nicht eingehaltenden Mahlzeit

Geschafft! Ich hab's geschafft. Das war die dritte Aufstockung in meinem Vertrag nach 1 Monat und ich habe endlich mein Fortimel durch einen Milchreis ersetzen können.
Wieso bei jeder Mahlzeit 1 Becher Flüssigkeit steht?
Ich habe angefangen so wenig zu trinken, das ich Flüssigkeitsmangel hatte, weil ich schon so voll vom essen war. Nach der Mahlzeit, beim Aufstehen, konnte ich nicht gerade stehen oder laufen.
Mein Magen fühlte sich an, als ob er nach unten hängen würde.
Als ob Backsteine in mir wären. Das legte sich zum Glück nach ca. 4-6 Wochen.

Mit meinem Essvertrag kam ich weiter als erhofft, ich machte riesige Fortschritte und habe nur einmal die Essensmenge nicht schaffen können. Das war, als ich tottraurig war, weil ich  mein Zuhause so sehr vermisste. Ich weinte durchgängig während Christine mit den Tränen kämpfte. Außerdem saß Lea Marie noch mit am Tisch mit einer Einzelessbetreuerin.
Sie aß alles auf, was auf ihrem Vertrag stand, während Christine und ich dasaßen und mit den Tränen kämpften. Als Christine noch Nasenbluten bekam, und ihr essen volltropfte, war es mit uns beiden komplett vorbei. Ich glaube, sowas hat man selten in der Einzelessbetreuung gesehen. Ich Nachhinein konnten wir darüber lachen.

Erst nach 5 Wochen aß ich die volle Portion, ich brauchte halt meine Zeit und, was für ein Wunder, bei meinem ersten Aufenthalt dort ließ man sie mir. Im zweiten raubten sie sie mir.


Mir fallen auf einmal so viele Gedanken, Geschichten und Gefühle beim lesen der Berichte und Verträge ein.
Mich wundert es sehr. Ich habe mich nie so intensiv damit beschäftigt und mir werden einige Handlungen der Therapeuten klar.
Nicht alles, aber einiges. Ich war wirklich keine leichte Patientin.



-Fortsetzung folgt-

6. April 2013

Klinikzeit, Vertrag (2)

Therapievertrag (Gewicht)

Jacqueline 3

Hiermit verpflichte ich mich, bis Di 31.01.2012 500 g zu zunehmen.
Ausgangsgewicht: 45,8 Kg

Bei Nichteinhaltung werden folgende Konsequenzen vereinbart: ...
- ausgangssperre bis das notwendige Gewicht erreicht ist
- bis Di 31.01.2012 entfällt die ausgangssperre

Bad Oeynhausen, den 27.01.12



Ich musste innerhalb von 4 Tagen 500 Gramm zunehmen. Habe in den Tagen abgenommen. Wieso? Weil ich solch einen Vertrag für zu viel Druck halte. Entweder man lässt mich machen, oder ich werde trotzig und wehre mich gegen das, was man mir vorschreibt.
Ich hatte schon 3 Kg zugenommen und habe einfach nicht eingesehen wozu ich noch mehr in der kurzen Zeit zunehmen sollte.

''bis Di. den 31.01.2012 wird die Ausgangssperre aufgehoben'' hieß es.
Was war? Ich hatte letzendlich in dem Zeitraum Telefon und Ausgangssperre obwohl ich mich so auf die Abschiedsfeier von Denise im New Orleans gefreut hatte. Ich war die Einzige, die nicht dabei sein konnte.
Und das nur, weil Frau *** die Informationen die sie mit mir ausgemacht hat, nicht weitergegeben hat. Ich wurde dafür von den Betreuern als Lügnerin hingestellt und blöd angepampt.
Danke, dachte ich mir.
Gerade auch, weil ich bis Dato gerademal 2 Wochen Ausgang hatte. Alle anderen die mit mir kommen schon 6 Wochen. aber hey, was soll's, dachte ich mir, bin ja nur ich.

Niemand glaubte mir, ich war dem Druck ausgesetzt einen halben Kilo zuzunehmen, durfte an dem Wochenende nicht mit meiner Mutter nach draußen, und durfte nicht mit zur Abschiedsfeier. Hölle, wirklich, ich dachte ich wäre höchstpersönlich in der Hölle gelandet.
Ich heulte mir die Augen aus. Fühlte mich allein gelassen, verarscht, missverstanden und wie in einem Irrenhaus. Ich konnte die weißen Wände in meinem Zimmer nicht mehr sehen. Ich wollte raus! Raus hier. Einfach weg. Entfliehen.


Nach dem Wochenende beklagte ich mich bei Frau *** wieso sie den zuständigen Betreuern nicht gesagt hätte, das die Ausgangssperre aufgehoben wäre. Das ich enttäuscht wäre, und das ich das nicht mit mir machen lasse.

''Tut mir wirklich leid, aber ändern kann ich jetzt auch nichts mehr & das Wochenende ist eh vorbei''

Später ging ich zu den Betreuern die mir nicht glaubten und sagte ihnen frech ins Gesicht: ''Ich hab's euch gesagt, hättet ihr mal nachgehakt'' mit den Worten ging ich in mein Zimmer.




Ich weiß, die meisten wollten nur das beste, aber von den 10 Wochen die ich dort war, hatte ich 4 Wochen Ausgang, andere 8 Wochen. Das heißt, ich saß 4 Wochen dort eingesperrt. Wie ein Tier. So fühlte ich mich. Ich war dem Druck nicht gewachsen. Dachte, mir fällt die Decke auf den Kopf.
Ich hätte all die Verträge auch einhalten können, aber ich hab mich geweigert unter solchen Voraussetzungen
zuzunehmen. Im Nachhinein bereue ich es. Aber in dem Moment war ich wie ein trotziges Kind, das zu ihrer Mama auf den Schoss wollte.
Ich hätte es für mich tun müssen, denke ich.
Aber in der Zeit war ich nicht einmal bereit, auch nur 100 Gramm für MICH zuzunehmen. Ich denke, ich hab das alles nur für andere gemacht.
Mittlerweile wäre es anders. Aber ich denke auch, weil ich schalten und walten kann wie ich es gern habe, und wie ich es für richtig halte.


-Fortsetzung folgt-


5. April 2013

Klinikmappe, Sehnsucht, Bericht (1)

Ich hatte vor einiger Zeit eine Umfrage gestellt, wo ich wissen wollte, welche Themen ihr interessant finden könnte. Unter anderem wolltet ihr Berichte aus der Klinik.
Heute habe ich meine Mappe von mindestens 200 Seiten wiedergefunden, wo ich alles aus der Klinikzeit abheftet habe.
Da mir viele Erinnerungen fehlen oder ich sie einfach verdrängt habe, aus der ganzen Zeit vor, nach und während der Klinik, hilft es mir ungemein die ganzen Unterlagen vor mir zu sehen. Erinnerungen kommen zurück, Bilder erscheinen vor meinen Augen. Erlebnisse werden wieder aufgerufen & daran möchte ich euch teilhaben lassen. Was ich euch erzähle, stammt aus beiden Aufenthalten und nicht nur aus dem ersten oder aus dem zweiten.
Es sind  nur Bruchstücke. Nur kleine Erinnerungen. Manche aber so intensiv, das ich wirklich meine Zeit brauchte, um sie verdauen. Die Sehnsucht nach einem geschütztem Rahmen. Nach den Menschen, nach der Umgebung. Alles fehlt mir so unheimlich sehr und ich würde alles dafür geben, um nur noch einmal 1 Woche da zu sein um mit dem ganzen abschließen zu können.

Ein komischer Anfang der mit dem Ende beginnt.


02.Februar 2012
2 Wochen vor meiner Abreise war die Gruppe 2 im Plenum an der Reihe. Jede Gruppe aus der Klinik steht einmal da vorne und muss die Plenumspunkte vorlesen. Jeder muss einmal Abschieds- und Begrüßungskärtchen verteilen.
Jeder einzelne muss einmal über seinen Schatten springen und sich dort vorne vorstellen.

Die Abschiede waren wieder einmal traurig. Sie berühren mich jedesmal, weil ich mich jedes Mal frage, wie sie die Aufgaben zuhause meistern werden. Ich frage mich, ob sie so wie ich, irgendwann nochmal auf diesen Stühlen sitzen werden, weil sie es nicht geschafft haben, der Krankheit die Stirn zu bieten.
Ich muss schlucken, denke an meinen Abschied in zwei Wochen.
Dann ertönt eine Musik.
Gruppe 2 fängt an zu singen, einige stimmen an, nach kurzer Zeit auch ich.
Tränen laufen mir über das Gesicht.
Ich kann diese Abschiede nicht ertragen, will die Menschen nicht gehen lassen.
Kann es nicht ertragen, das ich sie loslassen muss. Alle wohnen mehrere hundert Kilometer weit weg & ich weiß ganz genau, ich hatte nur diese Zeit mit ihnen und niemals werde ich sie wieder sehen.
This little light of mine, I'm gonna let it shine...
In meinem Herzen bleiben sie, die Erlebnisse bleiben.
Aber eine Zukunft wird keine Freundschaft haben. Wir werden uns aus den Augen verlieren.
Everywhere I go, I'm gonna let it shine...
Dann denke ich an die Umarmungen, an die lieben Menschen die mir in zwei Wochen alles Glück der Welt wünschen werden, weil ich den Weg nach Hause einschlagen werde.
All in my heart I know,
I'm gonna let it shine...
Ich frage mich, wie lange ich der Klinik wieder hinterhertrauern werde. Bis heute.
Ich frage mich, wie es weitergehen wird.
Ich frage mich, ob ich es dieses Mal schaffe.
Ich frage mich, was ich erreicht habe.
Ich frage mich, was ich erreichen möchte.
Ich frage mich, wieso ich die Zeit nicht richtig genutzt habe.
Ich bereue meine Fehler, bereue meine Rückschritte und schäme mich für mein Verhalten dem Essen gegenüber.

Das Lied wird leiser, alle klatschen.
Mit gesenktem Kopf verlasse ich tränenverschmiert das Plenum.


THIS LITTLE LIGHT OF MINE, I'M GONNA LET IT SHINE


Ich hatte diese Erinnerung bis vor einer Stunde komplett vergessen.
Bis ich den Zettel mit dem Liedtext aus meinen Ordner heftete und beschloss, euch die Geschichte über das Lied, über die Abschiede und meine Gedanken zu erzählen.
Mich erstaunt es wie Erinnerungen an Gedanken, an kleine Momente so gestochen scharf sein können, obwohl sie vorher vergessen wurden.



-Fortsetzung folgt-


4. April 2013

Raus hier.

Fakt ist:
Ich muss hier raus. Raus aus meinem Zuhause. Raus aus der häuslichen Situation.
Allerdings nicht in eine therapeutische Wohngruppe oder in eine Klinik. Egal wie viele Ratschläge ich diesbezüglich bekomme: Nein. Nie wieder in meinem Leben werde ich für einen Aufenthalt, für eine Therapie in einer Klinik oder Wohngruppe noch einmal die Koffer packen.

Ich werde mir eine Wohnung suchen, werde mein Bestes geben um gut zu arbeiten.
Werde hoffentlich so viel verdienen das ich damit die Miete bezahlen kann. Wenn ich zusätzlich das Kindergeld und den Unterhalt von meinem Erzeuger bekomme, müsste ich über die Runden kommen.


Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss raus. Raus von hier. Raus aus dem Alltagstrott. Ich muss endlich eigenständig Leben.

3. April 2013

Niemand is(s)t so unnormal:/

Ich muss mich aufrappeln etwas zu schreiben.
Meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Ich starre seit ein paar Minuten, wie viele es genau sind, kann ich nicht sagen, auf den Laptop, ohne eine Reaktion, ohne den Blick von einem Punkt zu nehmen. Die Hände in mein Gesicht gestützt.

Ich frage mich, wann der Zwang, alles was in mich hineinkommt, wieder heraus befördern zu wollen, nachlässt.
Ich sehe in jeder Gelegenheit einen Hoffnungsschimmer, sehe immer einen Neuanfang. Sehe in jeder Situation eine Gelegenheit den endgültigen Schlussstrich ziehen zu können.
Und letztendlich esse ich doch wieder, esse mehr als mein Bauch verlangt, esse und kotze es wieder aus.
Die schreckliche angst, auch nur noch ein Gramm zu zunehmen ist grausam.
Ich versuche mir die Sache immer schön zu reden, doch eigentlich belüge ich mich doch nur selbst.
Kein Mensch isst 3 Mahlzeiten am Tag.
Kein Mensch isst zwei mal warm.
Kein Mensch isst Nachts, nur weil er das Schnarchen von einem Familienmitglied hört.
Kein Mensch isst nur weil er traurig oder frustriert ist.
Kein Mensch ist so bescheuert und versucht sich mit dem Essen abzulenken.
Niemand der normal denkt, is(s)t so!

Ich will nicht normal sein. wollte es auch nie. Aber ich möchte endlich wieder einen geregelten Tagesablauf mit Aufgaben haben.
Wenn ich 3 Monate zurückblicke hatte ich gar nichts.
Jetzt unternehme ich wieder viel. Ich bekomme fast täglich Besuch. Ich werde Ballett tanzen, ich werde ab nächster Woche arbeiten gehen.
Fehlt nur noch die Schule.
Das muss ich in Angriff nehmen.
Ich muss meinen Terminkalender so überfüllen, das ich nicht mehr auch nur eine Möglichkeit finde, um mich zu übergeben oder große Mengen zu essen.
Ich muss fast tot ins Bett fallen, damit ich Nachts nicht mehr zum Kühlschrank schleiche.
Ich muss so viel Beschäftigung haben, damit ich keinen Gedanken ans (Fr) essen und erbrechen habe.

Ich muss anfangen... bevor es langsam aber sicher zu spät wird.

1. April 2013

Ratlos laufe ich durch meine Zimmer hin und her..

Seit dem das ausgesprochen wurde, was mir schon seit ewiger Zeit auf den Lippen brannte, ist Funkstille, ausgenommen von einer Nacht, in der er mich anrief, mich aus dem Schlaf klingelte.
Ich nahm ab.
''Ja?''
''Hey''
''Warst Du unterwegs, oder kannst du nicht schlafen? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist 4 Uhr Nachts''
''4:12''
''Bist du gerade nach Hause gekommen?''
''Ja''

Ein paar mehr Sätze folgten, die ich schwer verstehen konnte.
Ich fühlte mich nicht gut, griff nach dem Auflegen neben mein Bett und steckte mir mein Fieberthermometer in den Mund. Piep, piep,piep.
39,8 Grad.
Mein Kopf fühlte sich an, als ob er zerplatzen würde, meine Klamotten klebten mir nass am Körper.
''Mamaaaa''
Nichts. Nur ein lautes Schnarchen. Bleib ganz ruhig Jacki, sonst tust du dir selber weh.
''MAMAAAA''
Wieder nichts.
''MAMAAAAAAAA!!!!''

''Ja, was ist?'' -''Ich habe fast 40 Grad Fieber''- ''Nehme eine Tablette und schlafe weiter''
Als ich aufwachte war es bereits der 30.3 und an dem Tageslicht konnte ich leicht erkennen das es schon Nachmittag sein musste.
Mir ging es immer noch nicht gut.

Ich erwartete, das er mir eine Sms schreibt mit der Begründung, wieso er mich so spät in der Nacht aus dem Bett holt, um mir etwas zu erzählen, was ich nicht verstehe und nach der Bemerkung, ich könnte seine Worte nicht verstehen., einfach auflegte. Ich machte mir selbst aber nicht die Mühe, ihm eine Nachricht zu schicken, aus dem Grund, weil er sich mal melden soll, und nicht immer ich.

Das war das letzte Mal, das ich etwas von ihm hörte.
Kann mir Jemand diesen Mann erklären? Er macht mich verrückt. Wirklich. Ich bin total enttäuscht und traurig zugleich. Ich vermisse seine Nähe, seine Nachrichten, seine Worte. Gleichzeitig bin ich wirklich böse, weil er mich mit Desinteresse bestraft. Vielleicht fällt es ihm gar nicht auf, das es mir so weh tut. Denn man muss nicht jeden Tag ständig was voneinander hören. Vielleicht sehe ich das alles auch etwas zu eng.
Trotzdem kann ich die Funkstille nicht ertragen. Ich denke geschätzte 50 Mal am Tag an ihn und bekomme meinen Kopf nicht dazu, es zu unterlassen.
Wieso meldet er sich nicht?
Wieso nimmt er sie, anstatt mich?
Was mache ich falsch?
Bin ich wirklich so unwichtig für ihn?
Was stimmt denn mit meiner Person nicht?
Bin ich zu labil, zu stressig, zu emotional?





Ich freue mich riesig auf den folgenden Montag. Endlich fängt das neue Balletttraining an und somit wird mein Traum endlich erfüllt. Ich als Ballerina! :)
Klingt jetzt ein wenig voller Selbstüberzeugung, aber ich bin mir sicher, das ich mein Bestes geben werde.
All die Jahre träumte ich davon, wie eine Feder über den Boden zu schweben, träumte von den Schühchen, von den süßen Kleidern. Nur einmal wünsche ich mir, das andere mir zusehen und staunen, das sie denken 'Wie macht sie das nur?'' - sich fragen, ob sie es auch könnten, es aber sofort wieder verwerfen, weil sie so begeistert von meinem Tanz sind.
Hach, ich freue mich einfach nur so unglaublich sehr!


Dann, am Mittwoch beginnt mein erster Tag mit Arbeit. Ich bin total gespannt, was ich dort für Aufgaben erledigen muss, und ob es mir genauso viel Spaß macht wie ich es mir vorstelle:)






Ich wünschte mir, ich würde nicht in diesem Körper stecken,
in diesem Körper der mich manchmal abgrundtief anwidert.
Voller Hass, Wut und Enttäuschung betrachte ich mich im Spiegel.
''Du darfst nicht so sein, Du verfehlst die Aufgabe wenn du so weitermachst!''
Ich halte mich nicht an die Spielregeln.
Der Blick fällt auf den Boden.
Ich schäme mich so sehr.
Ich kneife mir in die Hüftknochen. Ich merke gar nicht das es wehtut, erst als ich meine
Finger löse fängt es leicht an zu brennen.
3 Kleine Stellen zieren meine Hüftknochen. Pink und rot schimmern sie im Licht.
Die Haut darum leicht aufgestockt.
Wundenflüssigkeit tritt aus.
Ich bereue meine Tat, doch ich bin stark, ich weine nicht.
Ich schaue mir in die Augen. Heute sind sie so leer, ohne Ausdruck.
Nicht weinen.
An meinen Knöcheln sind Wunden. Trockene Hände, aufgerissene Haut, eine Brandblase,
offene Wunden. Sie brennen. Ich lasse sie nicht verheilen.
Wieso dürfen die Wunden nicht verheilen?
Nicht weinen!
Ich schaue an meinen Arm. Kleine blassrosa Narben strecken sich über meine Haut.
Ich bin schwach geworden, nach 2 Jahren der Beherrschung. 
Meine Unterlippe fängt an zu wimmern, meine Augen werden Rot.
Ich weine...

Ich darf mich nicht wieder gehen lassen, muss aufpassen, das diese Essstörung nicht die Oberhand gewinnt.
Jedesmal siegte sie, jedesmal wurde sie zum Sieger gekrönt.
Jedesmal habe ich verloren. Nicht diesen Kampf.
Ich habe Freude, Liebe, Lebensmut verloren.
Ich habe mein Leben verloren, als ich aufgab.