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6. April 2013

Klinikzeit, Vertrag (2)

Therapievertrag (Gewicht)

Jacqueline 3

Hiermit verpflichte ich mich, bis Di 31.01.2012 500 g zu zunehmen.
Ausgangsgewicht: 45,8 Kg

Bei Nichteinhaltung werden folgende Konsequenzen vereinbart: ...
- ausgangssperre bis das notwendige Gewicht erreicht ist
- bis Di 31.01.2012 entfällt die ausgangssperre

Bad Oeynhausen, den 27.01.12



Ich musste innerhalb von 4 Tagen 500 Gramm zunehmen. Habe in den Tagen abgenommen. Wieso? Weil ich solch einen Vertrag für zu viel Druck halte. Entweder man lässt mich machen, oder ich werde trotzig und wehre mich gegen das, was man mir vorschreibt.
Ich hatte schon 3 Kg zugenommen und habe einfach nicht eingesehen wozu ich noch mehr in der kurzen Zeit zunehmen sollte.

''bis Di. den 31.01.2012 wird die Ausgangssperre aufgehoben'' hieß es.
Was war? Ich hatte letzendlich in dem Zeitraum Telefon und Ausgangssperre obwohl ich mich so auf die Abschiedsfeier von Denise im New Orleans gefreut hatte. Ich war die Einzige, die nicht dabei sein konnte.
Und das nur, weil Frau *** die Informationen die sie mit mir ausgemacht hat, nicht weitergegeben hat. Ich wurde dafür von den Betreuern als Lügnerin hingestellt und blöd angepampt.
Danke, dachte ich mir.
Gerade auch, weil ich bis Dato gerademal 2 Wochen Ausgang hatte. Alle anderen die mit mir kommen schon 6 Wochen. aber hey, was soll's, dachte ich mir, bin ja nur ich.

Niemand glaubte mir, ich war dem Druck ausgesetzt einen halben Kilo zuzunehmen, durfte an dem Wochenende nicht mit meiner Mutter nach draußen, und durfte nicht mit zur Abschiedsfeier. Hölle, wirklich, ich dachte ich wäre höchstpersönlich in der Hölle gelandet.
Ich heulte mir die Augen aus. Fühlte mich allein gelassen, verarscht, missverstanden und wie in einem Irrenhaus. Ich konnte die weißen Wände in meinem Zimmer nicht mehr sehen. Ich wollte raus! Raus hier. Einfach weg. Entfliehen.


Nach dem Wochenende beklagte ich mich bei Frau *** wieso sie den zuständigen Betreuern nicht gesagt hätte, das die Ausgangssperre aufgehoben wäre. Das ich enttäuscht wäre, und das ich das nicht mit mir machen lasse.

''Tut mir wirklich leid, aber ändern kann ich jetzt auch nichts mehr & das Wochenende ist eh vorbei''

Später ging ich zu den Betreuern die mir nicht glaubten und sagte ihnen frech ins Gesicht: ''Ich hab's euch gesagt, hättet ihr mal nachgehakt'' mit den Worten ging ich in mein Zimmer.




Ich weiß, die meisten wollten nur das beste, aber von den 10 Wochen die ich dort war, hatte ich 4 Wochen Ausgang, andere 8 Wochen. Das heißt, ich saß 4 Wochen dort eingesperrt. Wie ein Tier. So fühlte ich mich. Ich war dem Druck nicht gewachsen. Dachte, mir fällt die Decke auf den Kopf.
Ich hätte all die Verträge auch einhalten können, aber ich hab mich geweigert unter solchen Voraussetzungen
zuzunehmen. Im Nachhinein bereue ich es. Aber in dem Moment war ich wie ein trotziges Kind, das zu ihrer Mama auf den Schoss wollte.
Ich hätte es für mich tun müssen, denke ich.
Aber in der Zeit war ich nicht einmal bereit, auch nur 100 Gramm für MICH zuzunehmen. Ich denke, ich hab das alles nur für andere gemacht.
Mittlerweile wäre es anders. Aber ich denke auch, weil ich schalten und walten kann wie ich es gern habe, und wie ich es für richtig halte.


-Fortsetzung folgt-


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