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29. Juni 2014

Möchte keine Angst mehr haben, möchte leben. Möchte da sein.

Donnerstag war das Therapiegepräch, zu dem mein Erzeuger eigentlich ebenfalls kommen sollte. Wie erwartet, hatte er keine Zeit. 
Ich weiß gar nicht, wieso ich überhaupt noch darauf hoffe, ihn jemals wieder zu sehen. Das dieses Desinteresse so hoch ist, glaubt mir sowieso Niemand. Vor anderen Menschen tut er so, als ob er sich kümmern würde, lacht darüber wenn ich es verneine, tut so, als ob er mich liebt. Das ist so widerlich, das mir die Galle hochkommt.
Jetzt will meine Therapeutin bei ihm anrufen und hinterfragen, woran es liegt, das er nicht einmal bereit ist, zu einem Gespräch zu erscheinen. Vielleicht, weil er genau weiß, das sie merkt, das er seine lieben Worte dort nur spielt?
Vielleicht hat er Angst, das man ihm das bestätigt, was auch ich von ihm halte.

Auch, wenn ich das Wochenende unterwegs war, habe ich mich ziemlich alleine gefühlt. Ich weiß nicht woran es liegt, ich könnte zwischen 100 Menschen stehen und mir würde trotzdem etwas fehlen.
Ich bin ständig angespannt und aufbrausend. Total aggressiv. Eine Person die ich nicht sehen kann, ein Satz, eine Gestik und ich flippe aus. Ich komme mir selbst so lächerlich vor, das ich schon fast darüber lachen könnte. Nur ist das gar nicht lustig.

Der Drang mir weh zu tun ist so hoch, das ich es kaum aushalte. 
Irgendwie schaffe ich es immer öfters dem entgegen zu gehen, will nicht enttäuschen, will zeigen das ich es kann, will beweisen, will normal sein. Aber nicht für mich.
Für mich ist das schrecklich. So, als ob mich jemand in einer Truhe einsperrt, wo nach und nach Luft entzogen wird. Das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
Manchmal sitze ich so erstarrt da, versuche den Gedanken zu entkommen, und eigentlich denke ich in dem Moment viel mehr darüber nach. 
Ich hab das Gefühl, als würde ich wirklich verrückt werden. 
Ich rede mir sogar manchmal ein, das ich es eh nicht so tief schaffen würde wie ich es eigentlich will, und es deswegen gar nicht versuchen brauche. Im Nachhinein denke ich auch, wie unglaublich krank und abartig das ist. Ich mache mich in etwas Schlechtem schlecht. 
Und das nur, um zu beweisen, ich sei ein ganz normales Mädchen, und man es mit mir aushalten kann, weil ich ja gar nicht krank bin?
Albern, wirklich albern. 

Ich habe so Angst zu enttäuschen.
Ich habe so Angst zu versagen.
Ich habe so Angst verlassen zu werden.
Ich habe so Angst nicht gut genug zu sein.
Ich habe so Angst nicht schön genug zu sein.
Ich habe so Angst, nicht normal genug zu sein.
Ich habe so Angst, niemals geliebt zu werden.
Ich habe so Angst, das die Angst bald permanent da ist, ich habe Angst vor der Angst.

Ich halte mich selbst nicht aus, könnte mir die Haare ausreißen, wie soll mich dann Jemand anderes aushalten?


Ich möchte so gerne von Zuhause weg, ein bisschen ein eigenes Leben haben. 
Wo anders kann ich auch Essen, woanders denke ich nicht ans schneiden. 
Es ist hier so normal, hier ist es egal. Woanders nicht.
Ich möchte so gerne ein bisschen Abstand von diesem Zuhause. 
Möchte Abstand von mir.
Möchte Abstand von meinen Gefühlen und Gedanken.

Möchte so gerne, das ich mal eine Pause einlegen kann. Von allem. Von dem Misstrauen und der Krankheit.

Vielleicht ist diese angespannte Stimmung mal vorbei wenn ich am Mittwoch meine Zahn OP hinter mich gebracht habe. Oh bitte lass Dienstag Jemand Nachts bei mir bleiben damit ich jedenfalls schlafen kann, oder zur Ruhe komme, ich könnte jetzt schon kotzen vor Angst und Anspannung.



5 Kommentare:

  1. Es ist einfach traurig wie dein Vater mit dir umgeht gerade, weil du ihm nun so viele Chancen gegeben hast sich zu erklären und du so viele erste Schritte auf ihn zu gegangen bist aber ganz tief in dir steckt wohl doch noch so viel Hoffnung und diese Sehnsucht das er sich endlich so gibt wie sich ein Vater geben sollte.
    Ich hoffe das er es eines Tages schaffen wird diesen Schritt noch zu gehen aber vielleicht ist ihm bewusst das er sich all die Jahre falsch verhalten hat und hat Angst es zuzugeben oder schämt sich dafür.
    All deine Ängste kenne ich nur zu gut und kann mich ebenfalls damit identifizieren.
    Sie machen einem das Leben leider nicht einfach, denn sie sind stetig vorhanden.
    Egal wo man ist immer hinterfragt man alles und zweifelt an sich.
    Ich hoffe so sehr das nach der OP, welche dich belastet es dir schon etwas besser ergehen wird und du immerhin ein kleines Stück wieder aufatmen kannst.
    Ich drücke dich <3

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  2. Dir fehlt etwas, weil dir kein Mensch dieser Welt die Liebe geben kann, die dir dein Vater nicht gibt.
    Die Vaterfigur lässt sich nun mal nicht ersetzen.

    Ich habe Angst vor der Dunkelheit.
    Ich habe Angst vor meinen Gedanken.
    Ich habe Angst vor meiner Vergangenheit.
    Ich habe Angst vor Berührungen.
    Ich habe Angst vor mir selbst.

    Aber trotzdem leben wir oder? Du schaffst das. Diese Angst wird NICHT penetrant, dein Leben lang neben dir sein. Ich kann deine Angst so gut verstehen. Aber sie wird NICHT dein Leben bestimmen.
    Du wirst doch schon geliebt, ich wünschte, dass könntest du sehen.

    Wenn du wirklich so dringend weg möchtest, sprich mit der Therapeutin. Aus therapeutischen Gründen wird dir sogar ein Umzug ermöglicht.
    Deinen Wunsch nach Abstand kann ich auch gut verstehen ...

    Dienstagnacht werde ich ganz fest an dich denken um zumindest so bei dir zu sein! Ich wünsche dir nur das Beste
    Alles Liebe, Gesundheit und etwas mehr Hoffnung,
    wünscht dir Lovely

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  3. Das hört sich ja gar nicht gut an, fühl dich mal gedrückt!
    Das mit der Angst kenn ich...
    kannst du nicht irgwie für ne weile von zu Hause weg?
    Sind ja auch bald ferien oder?

    ♥♥

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  4. Hallo Süße ❤️
    Erstmal bevor ich anfange muss ich dich mal gedanklich ganz fest drücken weil :( Es tut mir so leid, das es dir schlecht geht :'( Das sollte so einfach nicht sein und doch ist es irgendwie okay wenn es einem nicht gut geht weißt du wie ich meine..
    Manchmal wiederspreche ich mir selbst innerhalb eines Satzes, das ist irgendwie komisch! Nunja aber egal..
    Es tut mir so unendlich leid das du dich so schrecklich alleine fühlst :( und auch das dein Papa nicht zu dem Gespräch gekommen ist, ist einfach irgendwie.. Naja unfair und unverschämt wenn ich das mal sagen darf ohne dir irgendwie zu nahe zu treten und so.. Ich hoffe das du irgendwann dieses ewige Hoffen ablegen kannst und dich nicht mehr so sehr um ihn "kümmerst" ich hoffe einfach das du es schaffst das es dir besser geht und das ohne ihn. Und ich weiß auch das du das Kannst!
    Und bei dem Teil mit der Truhe und dem eingesperrt sein, das kenne ich aber das geht irgendwann vorbei Süße! Und auch die Luft kommt irgendwann zurück und man lernt wieder normal zu atmen! Man muss es nur naja irgendwie zulassen.. Wenn du die Luft nicht in dich lässt, kannst du natürlich auch nicht atmen..
    Irgendwie schreibe ich gerade komische Sätze, entschuldige aber irgendwie ich weiß nicht :( Der Post macht mich auf der einen Seite so traurig und irgendwie sauer das ich dir am liebsten eine Millionen Wörter schreiben würde und auf der anderen Seite macht er mich sprachlos:/

    Hast du mal mit deiner Therapeutin gesprochen, das du von zuhause weg möchtest? Vielleicht hat sie ja mal eine Idee?

    Ich wünsche dir alles gute für die OP Süße ❤️ Und drücke dir die Daumen!

    P.s: Da ich ja morgen nach Berlin muss, weiß ich nicht ob ich dir so schnell Antworten kann. Also Entschuldigung schon mal dafür..

    Ich hab dich lieb und umarme dich nochmals ❤️
    Sei Stark ja! Aber bitte für dich und nicht nur für andere ja :*
    Deine Lee :)

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