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12. März 2014

Geschlossene Abteilung. Irre.



Mama: ''Jacki! Ich rede mit Dir, was machst du? Tust du dir was an?''
- 'Nein, ich hasse mich nur, ich hasse mein Leben. Jeder denkt er kann machen mit mir was er will, Niemand schaut, wie es wirklich ist. Niemand denkt darüber nach das ich innerlich tot bin, und weißt du was? Ja, vielleicht sollte ich mich einfach umbringen, ich hasse mein Leben so. Ich wollte nur ein bisschen Liebe, ein kleines bisschen. Und jedes mal wenn ich glücklich war, denken sie, sie könnten mir das entziehen und ich lebe so weiter. Aber das stimmt nicht.
Ich lebe nicht weiter. Ich sehe in nichts mehr einen Sinn'

Nach einer gewissen Zeit, wollte ich nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Saß bei Axel und starrte vor mich hin, überlegte wie man nur so sein kann wie ich. Überlegte wieso ich nicht leben darf. Wollte nur noch schlafen.
Am besten 2 Wochen durch.

Schaute mir die Schnitte von den letzten Tagen an. Ist mir zu peinlich gewesen es kleben zu lassen. Also muss es so verheilen. Es ist entzündet, eitert, klafft auf. Mir egal. Ist halt so, habs verdient, dachte ich.

Auf dem Weg in die Psychiatrie lag ich bei Axel auf dem Schoß, weinte. Er streichelte mir die Haare.
Und ich merkte einfach, das doch Jemand da ist, der mich liebt. Er hielt meine Hand und war für mich da. Die ganze Zeit. Bis wir vor den Türen der Geschlossenen psychiatrischen Station standen. Er gab mir einen Kuss und sagt, das er mich liebt.
Ich weinte als wir den Flur entlang gingen. Jede Tür verschlossen.
Ich lag in einem Bett neben dem Betreuerzimmer. Sollte beobachtet werden. Ich weinte nur, bis ein Pfleger zu mir kam und mir sagte, ich hätte jetzt zwei Möglichkeiten.
''Entweder du heulst die komplette Nacht durch oder pennst ein paar Stunden''
Ich wollte erst schreien wie unverschämt und unfreundlich er ist. Dachte aber das sie dann denken ich sei Irre.
War ich nicht.
Nur gelähmt.
Fertig.
Vom Leben, von mir.


Morgens aufgewacht nach 2 Stunden. Dicke Augen, die ich kaum öffnen konnte. Gesicht tat mir weh. Nach dem Rauchen schwindel. Dachte, ich würde jeden Moment den Boden küssen müssen.
Setzte mich und wurde danach in ein Zimmer geführt wo die Therapien und die gemeinsamen Essen stattfinden.


''Ich will zu den Fischen. Da hinten. Ich will dahin. Aber es ist alles okay''
Ein blondes Mädchen. Vielleicht 25. Trug einen Teddy mit sich rum.

''Du musst auf das Essen aufpassen, sonst wird es geklaut und wir verhungern alle.''
Hobbypsychologe und Aufpasser aller dort. Lass ihn 35 gewesen sein. Er war mir total unsympatisch.

Ein dürrer Mann kam ins Zimmer, vielleicht um die 40. Setzte sich auf dem Stuhl neben mir.
Redete nicht mit mir als ich ihn mein Brötchen anbieten wollte. Er schaute mich nicht einmal an. Nahm dann das Brötchen von dem Hobbypsychologen.
Er lief ständig wie ein Zombie durch den Flur. Guckte auf den Boden. wie verwirrt er gewesen sein musste.
Er lächelte ihn an, keine Zähne mehr im Mund. Er sah aus wie ein Obdachloser. Ich würde gerne wissen, welches Problem ihn plagt.

Jenny, hieß die, die von den Fischen erzählte. Sie kam ins Ess/Therapie zimmer und wollte nichts abgeben, nicht einmal das Kärtchen das auf ihrem Tablett lag wo ihre Daten und die Wünsche ihres Essens drauf standen.
Sie suchte ihren Elmo und fing an zu weinen. Vielleicht war Elmo ihr anderer Teddy.
Später strahlte sie über's ganze Gesicht und teilte uns mit das sie ihn gefunden hat.
''Wo war er?''-fragte ich.
- Im Schrank eingeschlossen.
''Wieso das denn?''
- Er war bei dem kleinen Mädchen.
''Welchem Mädchen?''
Sie fing an zu flüstern.. - Pschhhht.. Da darf ich nicht drüber reden.

Andere malten Kreise auf ein Blatt Papier, andere gingen kochen und freuten sich riesig darüber.

Eine Patientin, um die 50, lag auf dem Flur, Arme verbunden, alles blutig, alles voller Schläuche.
Ein anderes Mädchen lag in dem Flur wo ich in der Nacht gelegen habe. Ich schätze sie ein bisschen älter als ich, aber auch nicht viel.
Sie war fixiert am Bett und starrte an die Wand, als ich rauchen gehen wollte und das Zimmer deswegen durchqueren musste.



Das Gespräch mit dem Arzt, das ich später hatte, verlief gut. Da ich gleich auf die Geschlossene kam, wollte er mich da behalten und auf die offene Verlegen.
Wollte ich nicht und habe mich gegen ärztlichen Rat entlassen.

Ich glaube ich würde komplett irre wieder heraus kommen und müsste gleich in die nächste Klinik.

Jetzt.. ja, wie geht's mir.
Es könnte besser. Mehr brauche ich nicht sagen.
Ich fühle mich weg geschmissen, will mir aber nichts mehr antun.
Fakt ist wirklich, ich wollte mir ernshaft das erste Mal das Leben nehmen. Das erste mal war ich so am Ende. Ich dachte es könnte nie schlimmer werden. Dachte die Schnitte gehen nicht tiefer. Und dann das.
Ich wusste einfach nicht mehr wohin mit meinem Hass. Ich hätte mir alles kaputt schneiden können. Gespürt habe ich nichts. Sei es die Umarmunge, die Berührungen. Die schwere Tasche auf dem Weg in die Geschlossene, sei es der Stich der Kanüle. Sei es das Aufplatzen meiner Wunde. Ich spürte nur noch, wie ich innerlich auseinandergerissen werde.
Alles war falsch. Und dennoch bin nur ich, die alles falsch gemacht hat.
ICH BIN FALSCH!



Danke an Axel, seiner Mama und meiner Mama für die Stärke die sie für mich opferten. Ihr seid wunderbare Menschen ♥

Kommentare beantworte ich bald. Ich bin so müde. Danke für euer Verständnis♥

14 Kommentare:

  1. Freue mich echt wieder von dir zu hören!
    Ganz viel Kraft und Liebe an dich ♥

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  2. warum gehst du in die Psychiatrie...? ich denke auch immer, dass es einem dadrin doch bloß noch schlechter gehen muss. wenn man quasi die ganze zeit mit Krankheit umgeben ist...

    danke für dein mitmachen. aber wir wären ja nicht krank, könnten wir das sehen und begreifen. das schlimme ist, wenn man den Bauch fühlt. wenn man fühlt, wie die kugel hervorsticht. es ist so so unangenehm. ich hoffe, dass es nach ein paar "normaleren" tagen wieder besser wird. aber das essen fällt mir grad so so schwer, ich krieg da irgendwie keine Routine rein und überfresse mich regelmäßig.

    und mit Facebook, da war ich lange auch kurz davor, mich abzumelden. aber mal ganz ehrlich, es ist einfach sehr sehr praktisch. besonders, wenn du mit Leuten aus allerwelt Kontakt halten willst. irgendwie nehmen die an deinem leben teil, wenn auch bloß online und das ist eine Sache, auf die ich nicht mehr verzichten will. wie viel du postest oder mit deinen lokalen freunden schreibst, das hängt ja letztendlich von dir ab. was mich immer gestört hat, ist, dass ich Sachen mitbekam, die ich garnicht sehen wollte. dass vieles aufgesetzt und unecht ist und manche menschen scheinbar mehr ih ihrem Facebook leben als in der Realität...

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  3. oh.. ich hoffe, du kannst dich in nächster zeit von allem stress und unglück einwenig erholen.. ich habe echt angst um dich, bitte pass auf!! ich wünsche dir alles, alles Gute!!!! viel glück.. liebe grüße sombra

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    1. Bitte habe keine Angst um mich, Liebes, bitte!
      Alle haben angst um mich. Das will ich nicht.. :(

      Wie gehts dir?

      Liebste Grüße und eine Dicke umarmung<3
      Jacki

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    2. okay, war nicht böse gemeint.. es ist nur einfach, ich finde dich echt toll und würde mir wünschen, dass du dein persöhnliches kleines glück findest und aus diesem ganzen kreis rauskommst!!!ich wünsche es dir einfach so sehr... mir gehts so naja.. meine mutter ist einfach total fertig und ich bin schuld... sie sagt mir jede minute, ich bin zu dünn und sie macht sich sorgen - ichb soll mich vor ihr auf die waage stellen usw... der ganze stress macht mich einfach auch fertig.. und dann noch die schule-- egal, hauptsache ist jetzt erst mal, dass es dir besser geht!!! lg und eine umarmung zurück,
      sombra

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    3. Dankeschön, aber irgendwie soll ich wohl kein Glück haben.
      Deine Mama meint das nicht böse, sie macht sich Sorgen, DU bist ihr fleisch und Blut. Anfangs habe ich es als nervend empfunden wenn meine Mama genauso gehandelt hat. Ich weiß aber jetzt das es nur Sorge ist, nichts anderes..

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  4. Sehr berührender Post. Da fehlen mir echt dir Worte... danke dir für dein Liebes Kommentar ♥

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  5. Bitte bitte denk sowas nie wieder! Natürlich ist das alles einfacher gesagt als getan, aber du hast mir gerade einen mega schrecken eingejagt. Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Du bist ein wunderschönes und wertvolles Mädchen und verdienst das Leben! Du verdienst Glück und Zukunft und alle schönen Dinge dieser Welt. Bitte gib dich nicht auf. Und deine Mum und co möchte ich am liebsten dafür drücken, dass sie sich so lieb um dich kümmern.

    Bleib stark <3

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  6. Hallo Jacqueline! Erstmal vielen lieben Dank für dein Kommentar.
    Zu der Frage, wie es bei mir angefangen hat, gehört eine lange und ziemlich komplexe Geschichte mit tausend versteckten Labyrinthen, in denen sich dann noch weitere befinden und immer so weiter bis ins Nichts. Um dir diese Frage richtig erklären zu können, müssten wir uns mal privat unterhalten. Muss ja nicht ganz Blogger meine Lebensgeschichte erfahren, wenn du verstehst. :)
    Meine Therapeutin hat mir auch eine Klinik empfohlen, aber ich werde es erstmal ohne versuchen. Falls es garnichts bringen sollte bzw. zu wenig, wird das meine nächste Option sein, wohl oder übel.
    Ich würde mich wirklich darüber freuen, wenn wir mal privat miteinander schreiben, um alles ein bisschen auszutauschen.
    Viele Grüße und Herzchen an dich!
    Luna

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  7. ich weiß, das ist ne dumme frage.. aber woher kommt das denn? dass du dich nicht spürst? was ist dir passiert, dass dein Körper sich schützen muss?
    ja, dieses Gefühl, diese schwere im Bauch ist unerträglich. allerdings war es noch unerträglicher, als ich noch in der Bulimie steckte. wahrscheinlich, weil dann der Kontrast viel größer ist, weil man weiß, wie es sich anfühlt, wenn absolut garnichts im Bauch ist. und weil der Körper generell mehr Probleme mit Nahrung hat, weil er es ja andauernd wieder hergeben muss... allerdings glaube ich, dass das auch ganz viel kopfsache ist. es ist wohl mit der angst vor dem essen und dem dickwerden verbunden und daher fühlt es sich so unangenehm an.

    und Facebook, wie gesagt, es gibt einem ein gewissen extra. wie du das extra nutzt, ist dir überlassen. Fakt ist, es ist da und mich würde es kirre machen, wenn ich es nicht zumindest zur Verfügung hätte. klar, bei menschen wie exfreunden oder menschen, die dir weh getan haben, sieht man nicht gerne Fotos oder posts. aber da ist es wiederum dir überlassen. genauso wie mit dem posten. ich bin auch eher inaktiv was das angeht. aber nutzte es, um mich mitzuteilen, fragen zu stellen oder mich meinen freunden näher zu fühlen. aber ich weiß was du meinst. viele stellen ihr leben als unglaublich toll hin und denken, du wäret langweilig, nur weil du nicht andauernd party bildet postest.... jedem das seine ;)

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  8. In keiner Psychiatrie gibt es soo viele krasse Fälle auf einmal, da spreche ich aus Erfahrung.

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    1. Doch, gibt es, ich war da, allerdings auch auf der Geschlossenen, nicht auf der offenen.

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    2. Ich rede auch von der Geschlossenen, aber so ist es da nicht.

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Ich freue mich über jeden Kommentar!:)