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27. Januar 2014

Weinen ist schwach

Geweint habe ich selten, aber ich habe geweint, wenn es sein musste. Allerdings alleine.
Ich kann mich an verschiedene Situationen erinnern, wo ich mich traute, meinen Gefühlen und Tränen freien Lauf zu lassen.

Ich glaube das ich das erste mal über diesen Teil meiner Vergangenheit hier in meinem Blog schreibe.
Meine Mama war Alkoholabhängig. Ich kann Süchte verstehen. Jetzt aber erst. Vor einigen Jahren war es für mich unverständlich wie man sich täglich eine halbe Flasche Schnaps in den Rachen kippen kann.
Als Kind versteht man solche Sachen nicht und sieht es irgendwann als Normalität an, auch wenn es einem zu schaffen macht.

Irgendwann habe ich die Flasche markiert um zu sehen wie viel sie an einem Abend trinkt, anderes mal, habe ich mir Notizen gemacht, wann sie an welchen Datum getrunken hat. Als sie es raus fand, war hier die Hölle los. Außerdem durfte ich sie nie darauf ansprechen. Es endete sowieso im Streit.

Ich weiß nicht ob mich das geprägt hat, aber anscheinend liegt es auch in der Familie Süchte zu entwickeln. Vielleicht bin ich nur ein Opfer einer Erbschaft.

Allerdings: Ich weinte des öfteren wegen meiner Mama, weil ich dachte ich bin daran Schuld, habe sie auch immer in Schutz genommen, egal ob bei Psychologen oder anderen Personen.
In der Therapie habe ich die ersten 2-3 Jahre gar nich darüber gesprochen, weil ich dachte, das ich es mir einbilde und deswegen nicht so rumheulen soll.
Vielleicht hätte ich es früher anprechen sollen, vielleicht ist es auch meine Schuld das ich es so lange in mich hinein gefressen habe.
Und genau deswegen habe ich nie wegen dem Thema geweint, bis heute nicht.
Ich dachte immer, es sei meine Schuld und das ich wegen so etwas nicht weinen muss, was ich selber verbockt habe.




Anderes Beispiel ist mein Vater der mich nie in den Arm genommen hat als ich geweint habe.
Er hat mich mit seinem dreckigen Lachen fast irre gemacht. Immer lachte er mir ins Gesicht, als wäre ich ein verdammtes Ekel was lächerlich aussieht, weil ich auf die Tränendrüse drücke.
Im Sommer bin ich zu ihm gefahren, weil ich ihn seit 2 Jahren nicht mehr zu sehen bekommen habe. Er hat sich ja nie bei mir blicken lassen.
Vielleicht hält er es nicht für nötig. Er hat es nicht einmal für wichtig gehalten, sich nach mit zu informieren. Er hat es auch nie mitbekommen, als ich Wochenlang im Krankenhaus gelegen habe.
Als ich dann vor ihm stand, tat er so als ob nie was gewesen wäre.
Das tat mir im Herzen so weh.
Er warf mir vor, das ich ja auch mit dem Zug zu ihm fahren kann. (Ist das wirklich MEINE Aufgabe?)
Er warf mir vor ich sei eine schechte Tochter. Fazit: Ich weinte, er lachte, ich rannte aus dem Treppenhaus und habe die ganze Autofahrt durchgeweint.


Mein damaliger bester Freund S. hat mich auch nie in den Arm genommen als ich weinte.
Das letzte mal weinte ich vor ihm an meinem Geburtstag. Ich hatte mich das erste mal wieder geschnitten und eine Klinikfreundin war zu Besuch, die ebenfalls Wülste von Narben auf den Armen hat. Ich wusste nicht, wie ich mit den Vorwurf den ich mir selbst machte, klar kommen soll, das ich mich nach Jahren das erste mal wieder geshcnitte habe.
Aber das einzige was er sagte:
''Wieso macht Sie das? Weißt du es? Ich würde sie gerne fragen und ihr helfen''
IHR helfen, einem fremden Mädchen. Und seine beste Freundin die gleichzeitig Gefühle für ihn hatte, hatte eine aufgeschnittene Hüfte, was er wusste und interessiert sich kein Stück.
Ich weinte, er ging.




Ende des Liedes. Weinen kann ich mittlerweile nicht einmal mehr alleine. Wenn ich die letzten Monate weinte, dann nur unter Alkhol vor meinem besten Freund. Alkohol ist für mich eine Ausrede weinen zu dürfen weil die Gefühl verstärkt werden.
Nein, ich trinke nicht alleine und schon gar nicht in der Woche, keine Angst!

Aber es damit zu rechtfertigen ist für mich einfacher, auch wenn ich erst einen Sekt hatte.


Weinen ist für mich ein Zeichen für Schwäche, das ich hilfsbedürftig bin, das mich alle dann alleine lassen, weil sie es nicht verstehen, und ich dann nicht mehr für SIE da sein kann. Weinen darf ich nicht und ich habe es so gut wie verlernt. Wenn man weint und stehen gelassen wird ist es noch schlimmer als nicht zu weinen und alles in sich hinein zu fressen.

Ich möchte weinen, ehrlich weinen. Ich möchte nur einmal gehalten werden, so richtig, und wenn ich zusammen breche, das ich weiß, das jemand da ist, weil er für mich da sein möchte und nicht muss!

1 Kommentar:

  1. Ich hätte zu diesem Post so viel zu sagen, muss aber gerade lernen. Hab ihn gebookmarked. Was ich nur sagen möchte, kurz: Eigentlich nervt es mich, wenn auf Blogs Musik anfängt zu laden, weil ich bei neuen Beiträgen einfach alle in einem neuen Tab öffne und dann bei mehreren Blogs mit Musik alles durcheinander dödelt. Aber die Musik auf deinem Blog hat etwas so unfassbar beruhigendes an sich, dass ich mich darüber freue.... :)

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