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28. Mai 2013

Fast 18 und nichts getan, als alles zu verschwenden

In 2 Monaten werde ich schon 18. Seit dem ich 14 bin, Lebe ich ein Leben, was bestimmt wird von Essen. Geschworen habe ich mir, das ich mit 18, mit meiner Volljährigkeit ein neues, gesünderes und glücklicheres Leben zu führen. Ich will mit 18 Normalgewicht haben, beziehungsweise ein gesundes Gewicht.
Ich wollte bis 18 immer mein erstes Mal erlebt haben, das kann ich wohl vergessen. Aber so schlimm, ist es dann doch nicht.
Ich wollte bis 18 einen Freund gehabt haben, oder haben. Tja, blöd wenn man Jahrelang einen Menschen hinterherrennt der niemals eine Beziehung wie einer mit mir führen würde.
Ich wollte in den Urlaub fahren und ein anderes Land kennen lernen.

Ich habe das Gefühl, das ich meine komplette Jugend damit verschwendet habe, Kalorien zu zählen, abzunehmen, zu hungern, mir die Seele aus dem Leib zu kotzen und die Chance auf eine Beziehung die ich mir so wünsche vertan zu haben. Verschwendet.

Ich habe 4 Jahre in den Sand gesetzt, wenn nicht sogar 5! So eine lange Zeit. 2000 Tage, die damit verbracht worden sind, Essen als meinen Gegner anzusehen. Ich habe 4 Wochen im Krankenhaus verbracht, 18 Wochen in Kliniken, 2 Wochen in einer Wohngruppe.
Wo ist die Zeit nur hin?
Ich hätte diese ganzen Monate/Jahre mit wunderschönen dingen füllen können.

Meine Mutter sagt: ''Das kannst du alles nachholen''
Aber NEIN! Ich kann keine 5 Jahre wieder zurückholen. Ich kann alles nachholen was die Aktivitäten und Erfahrungen betrifft, aber ich kann, verdammt nochmal, keine Zeit der Welt zurückholen die ich mit Dingen verschwendet habe, die einfach nur sinnlos waren. Fast sinnlos.

6 Kommentare:

  1. Ich habe gerade nachgesehen ob du schon die Nachrichtendeaktivierung bei Facebook frei geschaltet hattest und wollte nur eben auf meinen Blog kurz huschen und da sehe ich das du auch noch wach bist.
    Quälen dich auch all die Gedanken und die Schlaflosigkeit? :/

    Dein Text klingt so traurig aber deine Mama hat in gewisser Art Recht! Die Zeit kannst du nicht zurück drehen aber du kannst sovieles was Unternehmungen und Glücksmomente angehen noch erleben und das so oft wie du willst, wenn du nun weiterkämpfst!

    Aber du hast vollkommen Recht - wo ist nur die Zeit geblieben? Jahr für Jahr rauscht an einem vorbei und oftmals denkt man es passiert nichts.
    Aber ich werde es dir immer und immer wieder sagen bis die Essstörung es zu dir durchringen lässt! Du bist auf einem gutem Weg es in die Hand zu nehmen.
    Du bist so stark !

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  2. So hab ich das noch nicht betrachtet. Aber in gewisser Weise hast Du recht. Daran ändern, das diese 4 Jahre so gelaufen sind kannst Du nicht. Aber Du kannst vermeiden, das es noch weitere Jahre sind.

    Stell Dich aber selbst nicht so unter Druck, das alles bis zum 18ten erledigt sein muss.

    Ich glaube fest an Dich, das Du die Kurve kriegst.

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  3. Nein, nicht verschwendet. Die Zeit ist weg und nachholen kannst du sie nicht. Aber du lagst ja nicht im Koma. Du warst da, wenn auch mehr oder weniger lebendig. Und auch in der Zeit hast du gelebt! Denk an Freundschaften in der Klinik, an lustige Momente, an Spaß auf Festivals. Denk an Alkohol, an spannende Abende mit Freunden, an, äh, grünes Glück, an intensive Gefühle, Momente mit deiner Therapeutin, in denen du dich verstanden gefühlt hast. Du hast so viel über das Leben gelernt; über Menschen - welche gehen und welche bleiben, über das Leid - und wie man es erträgt, über Kämpfe und über dich selbst.

    Wenn diese vier Jahre eines nicht waren, dann verschwendet. Sie waren vielleicht alles andere als angenehm, aber sie waren lehrreich.
    Es gibt da so einen Spruch, ich weiß nicht mehr von wem, ich glaube von einem Dichter, der Spruch ist in etwa so:
    "Wenn das Leben gut zu dir ist, sag "Danke" und feiere.
    Wenn das Leben schlecht zu dir ist, sag "Danke" und wachse."
    Ich glaube, du wächst daran. Und ich glaube, du hast auch Momente, in denen du das Leben feiern konntest. Ich glaube, es wird wieder Jahre geben, in denen das Leben gut zu dir ist - und du wirst als eine der wenige Menschen begreifen können, wie wertvoll es ist, glücklich zu sein.

    <3

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  4. Ich schließe mich Butterfly an. Als ich vor ein paar Monaten 18 geworden bin, hab ich fast das gleiche wie du gedacht. Allerdings hat man auch viele Erfahrungen gemacht, die einen stärker und selbstbewusster machen. So war es bei mir zumindest. Wichtig ist nur, dass du dich von dem Gedanken an die "verschwendete Zeit" nicht runterziehen lässt, sondern vielleicht sogar das Gegenteil erreichst. Ich hab es als eine Art Neuanfang gesehen und mir kleine, erreichbare Ziele gesetzt.
    Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg! (:

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    1. Finde ich toll mit deinen Zielen. Ich hoffe du erreichst genau das, was du möchtest:)
      Danke für deinen lieben Kommentar. Ich versuche mein bestes und arbeite an meinem Denken und Taten:)
      Ich wünsche dir ebenfalls alles beste:)

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  5. Liebe Jaqueline,
    du hast recht, du wirst diese Jahre nicht mehr nachholen können. Und vermutlich wirst du auch noch einige Jahre brauchen, um die Erfahrungen zu machen, die du oben beschrieben hast.
    Ich habe mittlerweile 10 Jahre an die Essstörung verloren, aber in den letzten 3 Jahren hat sich mein Leben deutlich zum positiven verändert. Die Magersucht nimmt nicht mehr so viel Raum ein. Mein Leben hat an Qualität gewonnen.
    Du hast recht, wenn du schreibst, dass es nicht mehr nachzuholen ist. Aber es ist zum Glück auch möglich trotz Es wieder mehr an Qualität zu gewinnen.
    Und irgendwo schlummert die Hoffnung stets, dass der Tag kommt, an dem die Magersucht nicht mehr wichtig ist. An dem man sich selbst akzeptieren kann. Es gab auch ein Leben ohne Essstörung. Irgendwo da in uns drin schlummert dieser gesunde Teil. Davon bin ich überzeugt.

    Liebe Grüße Elin

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