Eine Zeit sah ich mich sogar zu dünn. Zu dünn ist nicht normal. Doch umso länger ich so bleibe, umso mehr finde ich mich normal.
Normal vom Verhalten. Normal ist es für mich das Essen zu essen und zu erbrechen. Normal finde ich meinen Körper. Ein normaler Alltag ist es für mich, Freunde zu treffen, essen zu gehen, zu lachen, mal Scheiße zu bauen, zu lieben.
Ich finde mein Leben ist normal.
Und mittendrin stehe ich.
Normal.
Normalgewichtig nicht, aber normal aussehend.
Heute hatte ich eine schwarze Thermoleggins, Stulpen, eine kurze Jeansshorts und ein eng anliegendes graues Oberteil an.
Ich guckte mich an, die Hose schlabberte ein wenig, doch ich empfand es nicht mehr als schlimm.
Habe ich da je reingepasst? Welche Größe ist es?
Ausradiert.
Meine Beine. Ja. Normal halt.
''Auf wie viel Kilo würdest Du mich schätzen?''
''40''
Lüg doch nicht! Guck mal wie ich aussehe! Das ist doch völlig normal!
Hast du Tomaten auf den Augen! Du brauchst mich nicht anlügen, damit ich mich besser fühle! Es ist normal, sag es, SAG ES!
Du Normalo. Jetzt bist du wieder uninteressant und langweilig. Du isst, niemand sieht das du kotzt, dein Essverhalten scheint normal zu sein.
Du siehst im Gesicht gut aus, lächelst immer. Dein Gesicht sieht toll aus. Du hast ein bisschen zugenommen.
Ist doch wieder alles gut. Alles weg. Essgestört? Wer?
Du triffst Freunde, erzählst aus deinem Leben. Alles Gut. Alles wunderbar.
Ich fand mich schon in der selben Situation mit den selben Gedanken wieder. Auf irgendeine komische, kranke Art und Weise sind diese Worte so wahr.
AntwortenLöschenAlles Liebe!
Blöd, weil es eigentlich kein ''normal '' gibt.
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