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28. Januar 2013

Unter Fremden 2

Ich wollte ja über gestern Abend berichten:)
Es war wirklich ok!
Ich saß da, mit 4 fremden Menschen die ich nicht kannte. und mit Jan.
Jan ist 30, die anderen beiden Männer um die 40, und dann saßen noch ein Päärchen schräg gegenüber. Das Mädchen war 19, der Junge etwas älter.
Ich fühlte mich also nicht ganz wie son Küken.

Alle bestellten etwas zu trinken und zu essen, außer ich. Erst einmal bestellte ich nur einen Milchkaffee mit Haselnuss.
Ich kam mir komisch vor, fühlte mich, als ob ich jetzt ein Außenseiter wäre.
War ich ja irgendwie auch, denn ich war die, die nichts bestellte, außer etwas zu Trinken.
Es war ein blödes Gefühl und studierte die Speisekarte.
Ein Salat würde blöd rüberkommen, weil ich gesehen habe, wie alle meine Beine betrachteten als ich reinkam.
Sie sahen das ich dünn bin. Wenn ich jetzt etwas 'leichtes' bestelle, denken alle ich würde Diät halten und ich möchte nichts von meiner Essstörung verraten. Ich will normal sein.

Als die Bedienung die Getränke brachte, sah Jan mich an, guckte auf die Speisekarte, dann wieder zu mir. Es war eine liebe und indirekte Aufforderung das ich etwas essen sollte.
Ich bestellte eine Normale Pommes mit zwei Saucen.
Ok, es ist raus, ich kann es nicht mehr rückgängig machen, und obwohl ich die Portion nicht einmal auf dem Tisch hatte, zählte ich und dachte, wie dick ich ich fühlen würde, und fragte mich wie viel ich zunehmen würde.

Das Essen kam. Es war eine kleine Portion. Nichts großes, nichts, was ich nicht schaffen würde.
Oh Gott, Danke

Ich aß es auf, mir schmeckte es, wirklich. Ich fühlte mich aber die ganze Zeit komisch,... beobachtet...
Besonders als alles leise war am Tisch, weil eben alle mit ihrem Essen beschäftigt waren.
Trotzdem aß ich, unter fremden Menschen.
Wüssten sie von meiner Essstörung, hätte ich nichts gegessen. Aus dem Grund, weil jeder denkt, das man nichts isst, und ich würde dann ja anders sein. Nicht richtig magersüchtig. Ich würde den Titel 'Magersüchtige' nicht verteidigen. 

Der Abend war gut, anders als ich dachte.
Anders, aber gut. Vielleicht mache ich es jetzt öfters. Und vielleicht ist es beim nächsten Mal sogar weniger schlimm:)

Ach:
Danke Jan!

17 Kommentare:

  1. Coooooli, freu mich zu hören, dass es weniger schlimm war, fremden Menschen zu begegnen und dann auch noch den Abend mit ihnen zu verbringen!!!:) schön, dass du es geschafft hast. Aber ich weiß nicht in welcher Beziehung du zu Jan stehst ?!:)

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    1. Danke. Ea war wirklich nichz so schlimm, wie ich erst gedacht habe :p...
      Also jan ist ein guter Freund. Mehr nicht. Guck mal in den Eintrag "und was möchtest du essen?" Da ist mehr beschrieben :)

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  2. Hallo junge Dame .... War doch ein netter Abend ....ich wünsche dir noch weitere tolle Erlebnisse ...der Jan ist wohl sehr nett :-) wie war dein Tag sonst so .....?

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    1. Jan ist wirklich toll, er behandelt mich auch wie ein normal denkender mensch und nichtwie eine kranke. Das ist eben das Tolle. Sonst war mein tag sehr schön, danke :)...

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  3. Ich halte jeden Menschen für etwas besonderes ....deine Offenheit ist unglaublich
    kannst dich glücklich schätzen das kann nicht jeder ... kannst mir gerne über folgende nr schreiben 01724605134 LG Pharao 4

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  4. Ja ich habe alle blogs schon gelesen,wollte nur Fragen ob sich vielleicht mehr entwickelt hat hehe..

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  5. Ich hatte vor einem Jahr auch noch ein riesen Problem vor anderen zu essen. Aber umso öfters ich es mache, desto leichter fällt es mir auch.
    Ich hab einfach klein angefangen. Erstmal im Krankenhaus, vor der Familie (Mama, Papa, Bruder), dann ausgewählte Freunde und so weiter.
    Was ich aber immer noch sehr schwer ertragen kann, ist in Restaurants zu essen. Aber ich denke, dass wird sich auch legen, wenn ich es einfach öfters tue.

    Hast ja selber festgestellt, dass danach nichts schlimmes passiert ist.
    Kannst wirklich stolz auf dich sein, Liebes!

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  6. Ja das tue ich. Ich habe seit Beginn meiner Ausbildung 7 Kilo zugenommen. Eigentlich ist es ja gut, weil ich davor fast Untergewichtig war. Aber ich schäme mich total dafür, weil ich gerne wieder so aussehen will wie damals. Und nicht nur das. Ich habe das Gefühl, dass alle denken ich hätte keine Disziplin/Kontrolle.

    Ich habe mich sogar zu meiner schlimmsten Zeit nicht rausgetraut, wenn das Gewicht gleich wie am vor Tag war oder ich eben zugenommen habe. Ich denke immer noch, dass man das sofort sieht und mir ist das dann super peinlich. Was zur folge hatte, dass ich etliche Fehltage hatte und ich kurzdarauf die Schule abgebrochen habe..

    Ich hab letzte Woche auf dem Seminar auch richtig gemerkt, dass ich viel besser vor Menschen essen kann, die nichts von meiner Essstörung wussten. Ich konnte es teilweise sogar genießen. Ich fühle mich immer dazu verpflichtet so wenig wie möglich zu essen, weil ich ja eine Essstörung habe.

    Ohja, ich würde gerne alles so normal wie möglich machen. Mich nicht mehr von den ganzen Gedanken einnehmen lassen. Aber es fängt ja schon damit an, dass ich keinen Plan mehr habe, wie viel ich am Tag essen soll. Entweder ich esse so gut wie gar nichts oder eben ständig.

    Danke fürs Folgen! :)

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  7. Das Schwierigste find ich Freunde, die weniger essen als ich und eigentlich von meiner Essstörung wissen. Wie soll ich da plötzlich normale Portionen essen? Ich fühle mich da so unglaublich beobachtet... Aber an und für sich: Was sollte es uns stören? Es ist doch unser Leben, das wir führen und wir essen doch nicht für die anderen, sondern für uns. Sollen sie doch denken, was sie wollen - UNS geht es mit der Zeit besser! Und selbst wenn sie irgendwann denken SOLLTEN: "Boah, hat die zugenommen" - na und? Können wir uns was von den Gedanken anderer abschneiden? Na also!

    Gibt eh nicht viele Möglichkeiten: Entweder die andere Person fühlt sich toll, weil sie weniger isst als wir (lassen wir ihr halt die Freude, wenn sie das braucht) oder ihr ist es egal (am besten) oder sie freut sich, sei es über unsere "Undiszipliniertheit" oder tatsächlich, weil wir was tun, damit es uns besser geht. Lassen wir ihnen doch die Freude, denn es ist UNSER Weg.

    A.

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    1. Oh man, Deine Worte!
      Wow, du sprichst das aus, was mir manchmal durch den Kopf geht. Wahnsinn. Das ist dieses gesunde 'teil' in mir, dieses was sagt: Scheiß ein auf die Anderen, du tust es für Dich!
      So wie in meinem Post beschrieben, habe ich es irgendwie. Ich hatte schlechte gedanken dabei, ja, habe mich aber nicht von ihnen einlullen lassen und habe trotzdem 'brav' gegessen. Auch, weil es mir geschmeckt hat, und ich war danach auch nicht brechen. Da merke ich wieder so manchmal: Hey, da ist noch etwas gesundes in dir. Er wird zwar schon teilweise von dem Kranken in die Mangel genommen, aber trotzdem ist er da!
      Und das freut mich irgendwie, denn es gibt ja Hoffnung.

      Andererseits: Leute die weniger essen, so tun, als ob Essen schlecht wäre. Oder uns ''nachmachen'' wollen, weil das alles ja so stark ist was wir tun, finde ich grausam und echt ätzend. Das tut einem selber so weh. Denn manche tun es, um uns gleic h zu werden, was sie aber niemals könnten.

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    2. Oh ja, da könnte ich einfach nur noch schreien. Aber streng genommen sollten wir Mitleid haben mit ihnen. Sie schaffen es nicht, das Essen zu genießen, sie sind nicht glücklich mit sich selbst, wollen einen anderen Körper.

      In meinem Kopf spukt immer herum, dass mich die anderen Leute nur "so" (also abgemagert/dünn) mögen und mich anders ablehnen würden. Vielleicht kennst du das auch? Doch a) Warum sollten uns die anderen ablehnen, wenn wir doch dann plötzlich mehr Energie haben und Freude am Leben, mehr unternehmen, mehr lachen? Und b) Sollte uns wirklich jemand ablehnen, weil wir ein gesundes Gewicht haben, sollten wir uns dann nicht Gedanken darüber machen, ob das der richtige Umgang für uns ist? Ich glaube immer mehr, wir können einfach nichts verlieren, nur gewinnen...

      Ich finds so super, dass du trotz der schlechten Gedanken gegessen und es auch behalten hast. Immer stetig gegen die nicht hilfreichen Gedanken ankämpfen bis sie übertönt sind!
      A.

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    3. Da ist Schwachsinn, denke ich mir mittlerweile, dass mich die Leute nur abgemagert mögen. Am Wochenende habe ich gemerkt, das nicht mein Körper, sondern meine Person und mein Charakter wichtig und schön sind. Mir wurde gezeigt, das ich viel zu dünn bin und es nicht schön ist, das aber mein Inneres viel wert ist. Das fand ich schön und ich habe das erste Mal in meinem Leben gedacht, wie schön das Leben sein kann.
      Ich mag am liebsten unter Leuten sein mittlerweile, die mich nicht wie früher kennen, nicht meine Vorgeschichte, sondern mich so kennen lernen wie ich jetzt bin.
      Das man nichts zu verlieren hat, ist klar.
      Aber die Frage: Was gewinnt man? Lohnt es sich? Kannst DU damit leben? Diese Fragen machen einen wirklich fertig und deswegen bin ich auch so hin und her gerissen. Vielleicht kann ich zunehmen, aber es tut mir unglaublich weh.

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  8. Ja, es lohnt sich, definitiv. Du gewinnst Kraft, Motivation, dein Körper beginnt wieder zu leben und lässt dich Leben. Die Gedankenkreisel werden weniger und verschwinden teilweise. Du verspürst wieder Lust am Leben, kannst besser schlafen, bist nicht mehr so fix und alle, kannst dich wieder konzentrieren... Die Lebensqualität steigt einfach. Und du kannst auch mit anderen essen, auch zwischendurch mal was essen, brauchst nicht mehr ständig zu denken: "Oh Gott, ich nehme zu".

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    1. Und wie ich Lust am LEben habe!
      Ich freue mich auf den näcjhsten Tag und bin aufgeregt, so dass ich schlecht schlafen kann, verrückt oder?
      Vor einem Monat bin ich schriend aufgewacht, weil ich solche Alpträume habe, jetzt wache ich auf, denke nur: Scheiße, erst so spät?
      Ich will endlich aufstehen und spaß haben, will leben!
      Klar, die Krankheit ist die ganze Zeit bei mir, aber ich kann sie auch mal vergessen, und das ist schön:)

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  9. Jaa, das ist so toll! Mir geht es ganz genauso, ich kann nachts gar nicht mehr warten, bis das Leben weitergeht. Leider hält diese Stimmung nur phasenweise an, da unser Körper noch zu wenig Kraft hat, sich die ganze Zeit so zu freuen und alle Aktivitäten mitzumachen. Daher müssen wir ihm Energie geben - er wird es uns danken! :-)

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    1. Aber koste diese Phasen aus!
      Irgendwann werden sie immer häufiger, vielleicht halten sie dann Tagelang an:)
      Du glaubst gar nicht, wie viel Kraft ich habe. Das ist der reinste Wahnsinn. Ich kann so viel machen, ich kann wieder lachen. Eine Zeit wusste ich wirklich nicht mehr wie man lacht, es tat weh zu lachen.
      Jetzt, kann ich es wieder, nach Monaten erst wieder, aber ich kann es zwischendurch.

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    2. Und wenn du erst mit deinem Körper zusammenarbeitest statt gegen ihn, seid ihr doppelt stark! :-) Lachen ist eins der schönsten Dinge, die ich wiederentdeckt hab... Ich kanns dir so nachfühlen.

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