5 Tagebücher habe ich ausgebreitet vor mir liegen.
Angefangen hat es 2003. Worte eines Kleinkindes. Und doch kann ich zwischen den Zeilen lesen. Kann meine Gefühle darin wieder finden. Kann sie nachempfinden und Erinnerungen die längst erloschen sind, kommen wieder in den Vordergrund.
2006 schrieb ich das erste Mal, das ich meinen Vater nicht mehr sehen möchte. 2009 schrieb ich viel von Leid, vom Ritzen, vom Tod, das ich nicht mehr da sein will, ich schrieb viel von Herzschmerz und vom Verliebt sein. Ich schrieb von meinen verstorbenen Kater... Und ich schrieb das erste Mal vom Hunger.
Das ich mich nicht wohl fühle, das ich Pro Ana Tipps befolgen möchte. Das ich dünn sein möchte.
Ich schrieb von Partys auf die ich ging, ich schrieb von meinem ersten und letzten Kuss.
Ich schrieb von einer Therapie. Ich schrieb viel über Stephan, von der Nähe die ich vermisste wenn er nicht da war, uns das ich sie genoss, wenn er da war.
2010 schrieb ich von Hass gegen mich. Schrieb von Tränen die flossen wenn ich mich anschaute, weil ich mich zu fett fand.
2011 schrieb ich von zwei Klinikaufenthalten und von einen Tropf, von Nadeln, von Ärzten. Von Krankenhäusern und vom Abnehmen, vom essen. Von kotzen und vom nicht essen.
Keine Partys. Keine Liebe. Die letzten 2 Jahre schrieb ich von Schmerzen, von Tränen die flossen, die sich in mein Herz brannte. Von verloren gegangenen Freunden. Von einer rücksichtslosen und schrecklichen Familie die die Augen verschloss, sobald es ernst wurde, und von einem Vater, der mich zu allerletzt ganz verließ.
Ich war erschrocken.
Erschrocken über meiner Wortwahl in manchen Fällen. Sie zeigt meine Aggression. Meine Wut, meine Trauer und meine Einsamkeit.
Und noch mehr hat es mich erschrocken, dass es schon vor 8 Jahren angefangen hat.
Ich war noch so klein.
Ich frage mich, ob ich übertrieben habe.
Aber wieso sollte ich das tun?
Wieso sollte ich mit 8 Jahren etwas falsches in mein Tagebuch schreiben?
Wenn du vor der Entscheidung stehst, ob du leben willst, oder sterben, für was würdest Du dich entscheiden? Wieso muss man kämpfen um gesund und glücklich zu sein, wo es vielen anderen einfach in die Hände fällt? Wieso kämpfe ich seit Jahren gegen mich selbst? Wieso darf ich kein normales, glückliches und unbeschwertes Leben führen? Wieso dieser Dauer Kampf?
In Tagebüchern steht immer die Momentansicht. Und im betreffenden Moment fühlt man alles sehr intensiv, was man teilweise schon zwei Tage später nicht mehr nachempfinden kann. In dem Moment hast du aber exakt so gefühlt, wie du es aufgeschrieben hast.
AntwortenLöschenWas möchtest du dieses Jahr alles in dein Tagebuch schreiben können? Versuchs zu erreichen... :)
A.
Ich möchte schreiben können, das ich das brechen ganz lassen kann, das ich einen Freund finde, wieder zum Leben zurückfinde und Spaß an vielen dingen wieder ahbe, dass ich die Schule nachmachen kann und das ich eine tolle Arbeit bekommen werde:)
LöschenNa, dafür lohnt es sich doch zu kämpfen. :-) Du schaffst das! Alles nacheinander, die Sachen gehen sowieso Hand in Hand. :-)
Löschenduu, wann kommst du nach bad bramstedt? ich geh vlt auch, wegen MS und Ängsten. Werd es dieses WE entscheiden, ob ich gehe, und ob es wieder BB wird.
AntwortenLöschenHatted dir damals unter den Post über BB ne ausführliche Antwort geschrieben,wies dort so abläuft, falls du dich erinnerst.
LG
M.
Hallo:)
LöschenAlso Momentan steht es nicht zur Debatte, ob ich gehe, weil es bei mir für ''gesundtheitsschädlich'' gelten würde. Ich kann mit den Regeln, mit versperrten ausgnag, mit vielleicht Flüssignahrung und sowas einfach nicht klarkommen. Zwang ist für mich Stress und ist einfach etwas, was man (oder ich) bei der bekämpfung der ES weniger gebrauchen kann. Vielleicht sage ich mir selber bald, das ich gehe, weil ich es nicht mehr aushalte, aber im Moment nicht. Geht es dir denn so schlecht das du gehen musst? und tust du es freiwillig?Alles gute♥
ja, versteh ich. wobei bb da echt noch nen sehr moderaten kurs fährt. also, selbst wenn du mal klinikgebot haben solltest, ab 5 uhr sind die therapeuten weg und dann ist es eig dein bier, ob du dich dran hälst oder nicht.
Löschenja, das mit der flüssignahrung versteh ich, ich find die auch nicht so toll.
ich gehe freiwillig,es geht mir nicht gut, aber noch nicht so schlecht, dass es keinen anderen weg mehr gäbe. ich bin so rein gewichtsmäßig kein härtefall, aber vom verhalten her ist es schon so, dass ich es alleine so ambulant nicht schaffe und es einfach wieder üben muss, normal zu essen und diese ganzen gestörten gedanken loszuwerden.
werd den antrag dienstag los schicken und in der wartezeit wird sicher das gewicht auch noch etwas runtergehen.
habe da auch etwas schiss vor, vor dem zunehmen und den konssuequenzen wenns nicht gleich klappt.
aber ich hab auch kein bock mehr auf die krankheit.
war vor 2 jahren ja schon mal da, aber nicht wegen des essens und hab so am rande mitbekommen, wie es da so läuft bei den "essis".
mal schauen, ich bin mir jetzt recht sicher, dass ich gehen werde.
ich wünsch dir auch alles gute du, du bist so ne hübsche und wirkest echt sympatisch, hoffentlich findest du deinen weg raus aus der krankheit :)
lg!
Natürlich, das kann sedin, aber hingehen werd ich nur, wenn nichts mehr geht, und im moment geht's:)
LöschenJa, das mit der flüssignahrung und sowas. Das ist so ein zwang, zu viele regelb für mich. Keine ahnung, ich setze mich damit so unter druck und fühle mich die ganze zeit so eingeeng und unwohl.
Najaa. Dir wünsche ich ganz ganz viel Gl+ck, das du die ES aufgeben kannst! :) Gute einstellung hast du:*
Danke liebes ♥ Ich werde auch hingehen. Der Tag hat einfach schon beschissen angefangen und ich habe bisher nur wenig runterbekommen. Habe es wirklich versucht, aber mehr geht nicht. Ich versuche einfach den restlichen Tag zu genießen.. :)
AntwortenLöschenIch erschrecke mich auch immer, wenn ich meine alten Tagebücher lese. Wirft dich das nicht total zurück, wenn du sowas liest? Also Gefühlsmäßig klar, aber ich meine so vom Verhalten? Wenn ich meine Tagebücher lese, dann fange ich meistens für 1-2 Wochen wieder mit dem Hungern an..
♥