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17. Dezember 2012

Wo bist du Papa? Warum liebst du mich nicht?

Für den Großteil der Kinder ist es völlig normal. Mama, Papa, Kind. Eine kleine normale Familie eben.
Das könnte ich nie behaupten. Ich wusste nie wie es sich anfühlt, einen Vater zu haben.
Bis zu meinem vierten Lebensjahr lebte er bei uns. aus Erzählungen weiß ich, das er, auch als er hier gewohnt hat, immer ein Monster gewesen ist.
Als meine Mama mich bekam, hat er im Krankenhaus die Ärzte angebrüllt und war stockbesoffen
Meine Mutter musste IHN beruhigen, obwohl SIE ein Kind bekam. 
Das wars noch nicht, passt auf!
Mein Vater hat sich nie um mich gekümmert. Als ich klein war und Mama noch im Bett lag, so wurde es mir erzählt, kam er ins Zimmer, und sagte zu mir, während ich auf seinem Arm saß zu meiner Mutter: Guck, da liegt deine Mutter und kümmert sich nicht um Dich! 
Das muss er gerade sagen. 
Wir sind umgezogen, von Bremen, hier her. Das ist an Weihnachten genau 13 Jahre her. Hier hielt es auch nicht lange. Mein Vater war gewalttätig und somit schmiss meine Mutter ihn nach einem Jahr hier raus. 
Aber erst damit begann die Hölle. 

Erst besuchte er mich alle 2 Wochen, so wie es vom Gericht vorgeschrieben war. Dann, als ich ca. 7 wurde, wurden daraus 3-4 Wochen.
Ok, konnte ich noch aktzeptieren. 
Um so älter ich wurde. Um so gemeiner wurde er. 
Ich war nie ein Kind was viel wollte, aber ich habe, ganz ehrlich, erwartet das ich etwas bekomme, wenn er schon einmal hier ist. Ist ja auch nicht zuviel verlangt, immerhin bezahlte er kein Unterhalt an mich ... 
Er sagte immer er habe kein Geld. Vor ein paar Jahren hat meine Mutter rausgefunden, das er IMMER Geld dabei hatte, wollte es aber nicht fuer mich ausgeben, sondern für's saufen und fremd gehen seiner damaligen Freundin. 
Ich wollte immer mit meinem Vater schwimmen gehen. Denn sowas habe ich nie gemacht mit ihm. Naja, bis heute nicht ...
Er hatte nie Lust, Zeit, Geld und Badesachen schon gar nicht. Oh doch, ich weiß es, seine Freundin hatte ihm immer welche in eine Tasche gepackt, weil sie wusste, dass das mein Wunsch ist ...

An meinem 13 Geburtstag holte er mich das erste und letzte Mal von der Schule ab. Ach, mittlerweile sah ich ihn nur noch alle 6-7 Wochen. 
Ich habe mich gefreut. Riesig!  Zu früh gefreut. Wir saßen im Einkaufszentrum auf der Bank, aßen Eis. Und dann kam: ''Jacki, wasch dich mal, du bist ungepflegt und riechst ein bisschen, außerdem sind deine Haare total fettig! ( kann nicht, das stimmt nicht, ich habe extra meine Haare gefärbt für ihn.. Ich wollte schön für ihn aussehen) 

''Jacki, Du bist fett, ich würde an Deiner Stelle abnehmen. Das sieht echt nicht mehr schön aus.(Danke für die aufmunternden Worte. GENAU das brauche ich doch an einem so besonderen Tag)



Er hat mir meinen Geburtstag versaut. 
Genauso wie meinen 16 als er mich nicht besuchen kam, genauso wie meinen 17 wo er mal wieder nicht hier war um mich nur runtergemacht hat.

''du bist an allem Schuld, wenn du nicht hungern würdest, wäre ich öfters bei dir! Du bist doch an allem schuld, änder du dich doch. Ich bin der Beste Papa der Welt.. 
Liebst du deinen Papa noch?... ''JA!''   Nein...
''Du bist viel zu dick''
Mit 45 Kilo: ''Wieso, du bist doch nicht zu dünn..?!''
In der Klinik, 43 Kilo, wollte ich ihm beweisen das ich essen kann, wollte mit ihm ein Stück kuchen essen und einen Cappuchino trinken in der Stadt: ''Ich esse jetzt was, aber du darfst nicht''  -Was wiesooo?
Seine jetzige Frau stellte mich damals auf die Waage.. Obwohl sie genau wusste wie ich mich in meinem Körper fühlte. Damals wog ich 80 Kilo.
Er stieg sie auf die Waage. 60 Kilo. Dann ihre Tochter. 45 Kilo, dann ihr sohn. 38 Kilo. Dann hieß es: ''Na los, jetzt Du'' Jacki.. 80  Kilo, 80 Kilo, 80 Kilo, 80 Kilo......Ich habe mich selten so fett und ekelig gefühlt.
und er? Er glaubt mir kein Wort, dieses Dreckschwein, er meint ich lüge, ....

Als ich klein war, bin ich immer auf einer Kante am Straßenrand gelaufen, nicht weit von Zuhause. Ich weiß nicht ob er es lustig fand mich zu ärgern, auf jeden Fall schubste er mich, ich fiel hin.. Und das einzige was er getan hat war, das er mich auslachte und sagte, ich solle mich doch nicht so anstellen.  Wie kann man sein eigenes Kind auslachen, wenn es sich weh tut? Wieso tut das ein Mensch? Soviel Hass und Wut kann man gegenüber seinem Kind doch gar nicht empfinden!

Als ich nach Jahren die Schnauze voll hatte und ihn per Briefe meine Trauer, meinen Wut und meinen Hass gegenüber ihn äußerte, zeigte er die Briefe in seiner ganzen Familie rum. Telefonierte ich dann mit meinem Onkel oder meiner Tante, bekam ich nur Vorwürfe, was ich denn für ein schlechtes Kind bin. Das man so etwas nie zu seinem Vater sagen könnte, ihn sowas nicht vorwerfen sollte, denn er ist ja so ein toller Vater. WO?   Klar, das sie so dachten, denn dort standen nur Vorwürfe, was er falsch gemacht hatte, wieso ich so denke usw. Aber niemand kannte die Vorgeschichte.. Wenn ich sie erzählte hieß es, das ich lügen würde. Wie ich sowas erfinden konnte & das immerhin zwei Leute dazugehörten.
Immer hielten sie zu ihm. Ich war allen völlig egal. Ich war wie Dreck.
FÜR ALLE!
Immer haben sie ihn verteidigt und mir ein schlechtes Gewissen gemacht, das ich so undankbar und schlecht bin. Das ich schuld sei. Klar, das man das irgendwann glaubt, wenn man es immer und immer wieder zu hören bekommt...






Mittlerweile sehe ich ihn gar nicht mehr. Das letzte Mal habe ich ihn hier Zuhause vor fast 2 Jahren gesehen. In der Klinik war er beim Familiengespräch vor mehr als einem Jahr. 
Gehört habe ich ihn das letzte mal an meinen 17 Geburtstag, wo er mich so fertig gemacht hat, das ich weinend zusammengebrochen bin..Was tat er? Er lachte, hat hat nur gelacht.. Ps: unser Telefon lebt seit dem auch nicht mehr ;)

So, dann möchte ich mich noch eben bei dem Menschen bedanken der mich mein Leben zur Hölle gemacht hat, der mich als fett beleidigt hat, und somit mich ein stücken in die Magersucht getrieben hat, der mich dazu gebracht hat, mich zu ritzen, der mich dazu gebracht hat, zu glauben, ich sei der schlechteste Mensch auf Erden. 
Weißt du wie lange ich dafür brauchen werde, um all das zu vergessen/ zu verdrängen? am liebsten würde ich diesem Kerl ins Gesicht spucken, sein Auto zertreten, seine jetzige Familie wieder nach Polen schicken.
Ich will ihn umbringen. Ich will das er genau den gleichen Schmerz empfindet wie ich. Und das sein restliches Leben. Tag für Tag. Immer und immer wieder. Bis er nicht mehr kann und nach Hilfe schreit, so wie ich!

2 Kommentare:

  1. Es macht mich wütend, dass so jemand tatsächlich die Erlaubnis hat, eine Familie zu gründen. Aber vielleicht hilft es dir, es so zu sehen, dass dein Vater selbst anscheinend sehr große Probleme und vielleicht sogar eine gestörte Persönlichkeit hat und dass er es einfach nicht wert ist. Auch wenn es schwer fällt, loszulassen (denn auch Wut ist ein sehr starkes Gefühl, was du noch für ihn fühlst), eines Tages gelingt es dir vielleicht, kaum noch ein Gefühl für ihn zu haben, ihn nicht mehr zu vermissen und nicht mehr wütend zu sein. Es wirkt irgendwie nicht so, als gäbe es ein schöneres Ende als dieses.

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    1. Das schlimmste ist eigentlich, dass ich es nicht nachvollziehen kann. Dieser Mensch zerstört Leben und das absichtlich. Er selbst ist so gestört und gemein, dass man nur die Frage hat: Wieso!
      Dieser egoismus und die Überzeugung, dass er der beste ist, verstehe ich nicht. Vielleicht finde ich irgendwann Jemanden der mir das Gefühl gibt, wie ein Vater sein kann. Vielleicht kann ich ihn das vergessen oder mit ihm abschließen.

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