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26. November 2013

Alles einmal los werden. Ich kann bald nicht mehr!

Wenn ich mich versuche zu erinnern, fällt mir das unglaublich schwer.
Was geschah bei 45 Kilo? War ich WIRKLICH bei 38 Kilo jemals angekommen?
Wie habe ich mich zu der Zeit gefühlt? Wie habe ich das geschafft zu überleben? Und wieso wollte ich weiter leben?
Meine Erinnerungen sind so gut wie ausgelöscht. Nicht mehr vorhanden. Weg.
Ich habe genug Fotos aus der Zeit, ich lächle auf jedem einzelnen. War ich glücklich?

Wenn ich diesen Blog wirklich gelöscht hätte, wäre jede einzelne Erinnerung aus der Zeit völlig verschwunden. Es klingt wahnsinnig irre. So unrealistisch und unglaublich, aber wenn ich sage: Ich weiß kaum etwas mehr - lüge nicht mit einem einzigen Wort.

Ich hatte immer angst das ich mich irgendwann an nichts mehr erinnern kann, das ich nicht genug aufbewahren würde was mich an jede Zeit in meinem Leben erinnert.
Ich habe den Drang - nein, den Zwang - alles, was ich erlebe, sei es gut oder schlecht, aufzubewahren.
Jetzt weiß ich warum.
Alles schlecht wurde aus meinem Gedächtnis verbannt, verdrängt. Es ist verschwunden.
Und das will ich nicht, es soll nicht passieren.
Ich möchte, wenn ich mal wieder den unglaublich großen Wünsch verspüre krank und bemitleidenswert... Schwach und körperlich am Ende zu sein, dünn und ausgemergelt zu sein, mich an genau diese Zeit erinnern, damit ich diesen Gedanken so gut es geht, zu verbannen.



Ich wünsche mir im Moment so sehr, das meine Ängste die mich jede verdammte Nacht wach halten, verschwinden würden. Ich halte diese Stille nicht aus. Stille und Ruhe sind für mich wie ein tägliches Sterben in mir.
Die Gedanken kommen, mit ihnen der große Druck mich zu verletzen. Selbstzweifel und eine Auseinandersetzung mir selbst. Bis es Morgen ist. Täglich aufs Neue.

Ich will mir Antidepressiva verschreiben lassen. Habt ihr eine Empfehlung ? Etwas was vielleicht auch meine Gier befriedigt, bzw meinen Drang einen Essanfall zu verrichten. Ich bräuchte nur etwas womit es mir besser geht. Ich habe keine große Hoffnung, das man das durch eine winzige Tablette am Tag schaffen kann. aber vielleicht verändert sich das Körpergefühl oder die schrecklichen Gedanken die mich verfolgen. Vielleicht nur ein ganz kleines bisschen.


Heute muss ich alles mögliche los werden. Auch mein Gewicht. Bitte erschreckt nicht.
                                                          52,5 Kg.
Wo der BMI liegt will ich nicht wissen. Diese Zahl würde mich noch mehr zerstören als die oben genannte.
Ich erinnere mich, er war mal bei 13,2.  So klein, so winzig.
Ich wette man kann nun +5 rechnen.
Wieso gibt es einen BMI? Wieso muss es diesen geben?
WIESO VERDAMMT NOCHMAL!
Ich traue mich nicht einmal mehr diese Zahl in mein Tagebuch zu schreiben, aus Angst Jemand könnte dieses Buch finden und sich erschrecken das ich so viel zugenommen habe.
Krank? Nein, einfach nur Angst.
Ich traue mich nichts mehr.

- Ich traue mich nicht, offen zu sagen was ich wirklich denke .. ich kann es einfach nicht aussprechen.
- Ich traue mich nicht Ansprüche zu stellen. Wieso auch? Wer bin ich eigentlich um mir sowas erlauben zu können
- Ich traue mich nicht mehr zu sagen was mich stört - es könnte lächerlich sein, ich darf nicht ausgelacht werden. Ausgelacht zu werden erinnert mich an meinen Vater der mich ständig auslachte. Ob ich weinte, schrie oder etwas Positives zu erzählen hatte - immer diese dreckige Lache im Anschluss. Wenn mich jetzt Jemand auslacht, braucht er/sie nicht meinen das ich mich zurück halte.
- Ich traue mich nicht, zu sagen wie viel angst ich habe, meinen besten Freund zu verlieren. Ja, er weiß es. Aber weiß er auch, WIE GROßE Angst ich habe? Weiß er das ich täglich weinen könnte, weil ich diese Angst kaum aushalte? Manchmal habe ich das Gefühl einfach, ich war ein Lückenbüßer... Jemand der eingesprungen ist für Jemanden, der sowieso bald wieder an seiner Seite ganz oben stehen darf. Ohne etwas dafür tun zu müssen.
Es wird passieren, ich weiß es. Die ersten Schritte dafür passierten.
Ich versuche wirklich meine Ängste bei ihm einzustellen, meine Eifersucht, meine Zweifel. aber sie sind da, ich brauche manchmal einfach diese Beweise, das ich es bin, weswegen er lächelt.
Ich möchte einmal, wirklich nur einmal dieser Mensch sein, weswegen er glücklich ist.
Wenn es ihm schlecht geht - bin ich da.
Wenn er glücklich ist - freue ich mich für ihn.
Ich würde alles, alles erdenkliche dafür tun um diese EINZIGE beste Freundin zu sein. Und doch weiß ich einfach, das dies nicht zu schaffen ist. Ich bin viel bei ihm aber trotzdem denke ich zu oft, das er insgeheim denkt wieso ich so lange bei  ihm hocke.
Trotzdem denke ich, das er froh ist, wenn ich endlich gehe.
Trotzdem denke ich, das er viel glücklicher ist, wenn er Jemand anderes um sich hat. Das er alle anderen lieber mag und mir nur sagt ich sei seine ''beste Freundin'' damit ich zufrieden und ruhig gestellt bin.
Ich zähle genau 7 ''beste Freunde'' in der Vergangenheit. JEDESMAL, aber wirklich jedes verdammte Mal wurde ich ersetzt durch Jemand besseres und genau dies wird bald wieder passieren.
Auch wenn ich es nicht will, dieser Mensch ist alles für mich ...
- Ich traue mich nicht mehr, vor meiner Mama zu sagen, das es mir schlecht geht und wieso.
In den letzten Wochen habe ich oft genug gemerkt das sie es nicht hören will, das sie böse reagiert und geht. Will sie mich nicht mehr anhören? und wieso?



Dieser Spiegel der in meinem Zimmer steht, Körpergröße, wenn nicht großer.
Jeder Blickwinkel scheint der gleiche zu sein. Widerlich.
Ich sehe nur noch das, was da steht. Ich sehe mich nicht mehr als Person, als Mensch. Ich sehe mich als ein Etwas was sich dreht und wendet. Sich nicht anschauen mag und es trotzdem zwanghaft versucht, um kleine Stellen zu finden, die dünn sind. Vergebens.
Alles, wirklich alles scheint in die Breite gegangen zu sein. Nichts zu machen. Das bin ich nun. Ein Etwas.

Wenn ich Geld hätte, so viel Geld um es dafür auszugeben was ich will, würde ich als erstes ein Tattoo davon bezahlen.
Ein Tattoo, was sich über meinen ganzen Arm zieht.
Welches Motiv, ob mit Farbe oder ohne. Ich weiß noch nichts genaueres. Trotzdem möchte ich diese Stellen, diese Narben und Verletzungen verschwinden lassen.
Ich möchte mich nicht schneiden, auch wenn es zwischenzeitlich das Einzige ist, was mir gut tut. Ich weiß das ich böse bin und dies nicht tun darf. Es ist nicht normal sowas zu tun.
Außerdem verletze ich Mama damit. Und das darf ich nicht.
Was denken nur andere wenn sie sowas ekelhaftes sehen?
Interessieren tut sich DAFÜR sowieso Niemand.
Ich weiß nur, das ich irgendwann alles übermalen werde, für immer, damit niemand weiß wie dumm und bescheuert ich bin. Damit ich endlich.. oho wie langweilig ... wie alle Anderen bin ;)

Wer es bis hier wirklich alles gelesen hat. Danke!








3 Kommentare:

  1. Ich habe alles gelesen und es tut mir leid zu hören, dass es dir so schlecht geht. Ich kann mich gut daran erinnern, wie auch ich total mit einem miesen Körpergefühl zu kämpfen hatte als ich in der Klinik 12 Kilo zugenommen hatte. Und du hast ja nicht einmal die Hilfe der Klinik gehabt, weil du das alles zu Hause geschafft hast. Dafür hast du meinen vollsten Respekt, ehrlich <3!!
    Ich kann dir aber auch sagen, dass es leichter wird. Ich hätte nie gedacht, jemals so ein gutes Körpergefühl zu haben, wie ich es jetzt habe. Aber ich habe es.
    Hast du eigentlich Therapie? Ich denke, das würde dir helfen, und wenn es nur dafür ist, wenigstens das alles mal loszuwerden und sich von der Seele reden zu können.
    Bei mir ist es seltsamerweise genau so, ich kann mich kaum noch an die Zeit Anfang des Jahres erinnern, als ich in meiner tiefsten Magersuchtsphase war. Und ich wünsche mir auch oft, mich wenigstens daran zu erinnern, wie mies es mir ging um die verlockenden, rufenden Gedanken der ES besser kontern zu können.
    Ich nehme momentan auch ein Antidepressivum, 20 mg Fluoxetin nämlich, und ich kann sagen, dass es mir sehr geholfen hat.
    Ich hoffe, dír geht es bald besser, LG Lena

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  2. Hey bin gerade in einem tief und das mitten in Australien weiß was du durchmachst ... habe unendliche Zerstörungswut. ich bin froh das du mit deinem Blog zurück gekehrt bist !!! und ich freu mich zu sehen das dein Gewicht gesünder ist.. was du psychisch durchmachst weiß ich. mir geht es gerade ähnlich :((( dicker Kuss!!!

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  3. Du sprichst mir mit dem ersten Teil vor allem so verdammt aus der Seele!

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Ich freue mich über jeden Kommentar!:)